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Batavim
An kleinen Landseen, Morasten und Sümpfen
ist ein großer Uebcrfluß.
An Waldungen ist dagegen ein großer Mangel,
daher brennen die Einwohner die stinkende Dinge
Torfund Steinkohlen, welche lezrere sie den Eng¬
ländern abkaufen. Dieses vermehrt die dike Lust
noch mehr.
Wiesen und Futterpläze stnd häufiger, eswäch.
set auch vortrcfliches Gras , wodurch die Viehzucht
bestehet. Man hat wohl nirgends fettere Milchen,
als in Holland, woher auch die Käse, der Eda.
wer und Texler Kaß so fchmakhaft und beliebt
werden.
Der Akerbau ist in dem feuchten Sandlande
von keiner Wichtigkeit, er liefert wenig Getreide,
ober sehr feinen Flachs, Gartenprodukte, Tabak,
und Färbcrröthe. Es muß vieles Getreide auf *
dem Rhein aus Deutschland und zur See eingeführt
werden. An Wein , köstliche Obstsorten und feine
Gartengewächse ist nicht zu denken.
Die Viehzucht, des Rindviehes und der Schaafe,
ist sehr hoch getrieben, und beinahe die beste Nah.
rung des gemeinen Mannes, denn weder Akerbau
noch Manufakturen find auf den Dörfern so groß,
daß fie die Hauptnahrung ausmachen könnten.
Die Fischerei in den Seen, Flüssen, Meer¬
busen und am Ufer ist schon beträchtlich. Am be.
lrächtlichsten aber ist die Fischerei der Holländer auf
der See, besonders der Stokfisch, Wallfisch und
Heringsfang. Die Holländer Heringe sind die be¬
liebtesten aller Nationen, weil nicht nur ihre He¬
ringe groß, sondern auch vorzüglich gut zubereitet
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