124
Datàri
Zur Versorgung der Armen dienen viele wohl-
khätige Anstallen und die Wohllhäligkeit der Na.
tion selbst.
Zu Wissenschaften und Künsten sind die Hol¬
länder ehmals eher aufgelegt gewesen als jezt, sie
erzeugten große Männer in allen Fächern, beson.
dcrs der Arzneikunst, wie Boerhave u. m. in der ,
Kriegsbaukunst wie Coehorn, in der Malerei wie
Rcmbrand und viele andere, auch in der Kupfer,
srccherkunst. Alles-dieses goldene Zeitalter ist vor¬
bei , eben so wie die große Rolle des Handels, wel.
che Holland in der ganzen Welt spielte.
Auch Teutschland verliert mit unter dem Falt
des hollandschen Handels, denn der Holländer ist
wie der Franzose, im Handel ehrlich und genüg,
sam, und wehe uns Teutschcn, wenn wir mit
tinfern Kolom'ebedürfnissen in die Hände der Eng«
länder und damit auch der Hamburger fallen!
Die herrschende Religion des Landes ist die re.
formirte, cs werden aber längst alle andere Reli¬
gionen, selbst Juden geduldet.
Im Kriege zu Wasser und Lande sind die
Batavier ehmals sehr tapfer gewesen. Mit wel.
chcm Ausdauren vertheidigten sie nicht ihre Frei,
heit, welche Beweise giebt nicht die ehmalige Be. f
lagerung von Leiden , wo die Belagerten Menschen»
sieisch assen? und wie machte nicht einst ein Ad.
miral Ruyter den Engländern zu schaffen? Aber
wie hat sich dieses nicht geändert? Ihr Admiral
Winter ist kein Ruyter mehr, und ihre Micth.
truppen lassen es nicht mehr bis zum Menschenfleisch-
Gssen kommen! Ihre elende Landmacht ist noch