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Religion. In der ganzen Staatengruppe herrscht die lutherische Kon¬
fession ausschließlich; nur in Weimar u. Koburg- Gotha eine beschränkte Zahl,
im Königreich Sachsen gegen 30000 Katholiken, zu denen auch das königl. Haus
gehört. — Man zählt in der ganzen Staatengruppe uur 6 —7000 Juden.—
Nahru ngsguellen. Die Landwirthschaft ist auch hier der vorzüglichste
Erwerbszweig; die sächsische Schafzucht hat einen Weltruf. Aber die dichte Be¬
völkerung würde nicht eriftircn können ohne den lebhaften Betrieb des Berg¬
baus u. Hüttenwesens und vorzüglich der höchst schwunghaften und mannigfalti¬
gen Industrie, welche im Erzgebirge, Voigtlande, mehreren Theilen der Ober-
Lausitz, in den thüringischen Waldgegenden re., — des gewinnreichen Handels,
der in diesen Ländern und vornehmlich in Leipzig heimisch geworden; — uur im
Weimarischcn und Altenbnrgischen sind die technischen Gewerbe von geringerer
Bedeutung. —
23. Nördliche Staatengruppe.
Einwohnerzahlen:
Anhalt-
(151800 M.)
26. > Mecklenburg-
27. j (610400 M.)
28. Hannover *) .
29. Braunschweig
30. Oldenburg .
Dessau . . . .
62700 M.; auf 1 (UM. 4180 M
Bernburg . . .
47000 - -
3350 -
Köthen ....
42100 - -
3500 -
Schwerin . . .
516000 -
2290 -
Strelitz . . . .
94400 - -
1890 -
1,773700 -
2555 -
267500 - -
3860 -
277000 -
2390 -
Im Ganzen:
3,050400 - -
2575 -
Religion. In den meisten Staaten fast ausschließlich, in den übrigen
vorherrschend protestantisch, nämlich in Hannover (Osnabrück u. Hildesheim), wo
etwa 220000, und im Oldenburgischen und Birkenfeldschcn, wo cbeusallö eine an¬
sehnliche Zahl Katholiken leben. — Juden überhaupt c. 20000.
Nahrungsquellen. In der nördlichen Staatcngruppe bilden Landwirth-
schaft und die mit dieser unmittelbar verbundenen Gewerbe die vorzüglichsten,
theilweis die ausschließlichen Erwcrbszwcige. Sie werden im Anhaltischen, in
mehreren Gegenden Mecklenburgs, in den ausgedehnten Marschen Hannovers
u. Oldenburgs, auf den Hügeln u. Ebenen Braunschweigs durch den Boden sehr
begünstigt und auch in den sandigen Gegenden Mecklenburgs u. Hannovers (d.
Geestlande) durch den Fleiß der Bewohner einträglich; doch bleiben in Hannover
und Oldenburg noch weite Moor- und Haidcstrcckcn für die Kultur zu erobern
(Moor-Kolonien). Die Viehzucht ist berühmt, namentlich im Anhaltischen, Meck¬
lenburgischen und Hannövrischen. Der Bergbau ist in Hannover, Braunschweig,
und im bernburgischen Harz wichtig, weniger in Oldenburg (Birkenfcld). Außer¬
dem in den nördlichen Küstenlanden Schiffbau, Rhederei, Häringsfang, Torfstich.
Blühender Handel, vornehmlich mit den rohen Produkten; — Gewerb- und Fa-
brikthätigkeit sind dagegen auf einzelne wenige Punkte beschränkt. —
>) Am. 1. Juli 1845.