Full text: Fremde Länder und Völker

Mann tragen ein solches Boot, welches doch 12 Men, 
schen, und deren Geräthschaften faßt. Wenn der grön, 
ländische Knabe einen Seehund erlegen kann, so ist er 
zur höchsten Stufe der Bildung hinaufgestiegen. Die 
Mädchen können nähen, gerben, kochen, rudern, und 
Zelte machen. Gesang und Musik lieben sie sehr, und 
machen Spottgedichte auf ihre Feinde. Ihre Gutmü, 
thigkeit mildert ihre Wildheit und Rohheit. So sind 
die Grönländer, und nicht besser sind die Eskimo's, de, 
ren größter Schatz ein Messer ist, und deren Weiber 
die Kinder in großen Stiefeln mit sich führen, so daß 
also die Kinder der Mutter an den Füßen sitzen, und 
gleichsam einen Theil ihres Fußwerkes ausmachen. 
Viel roher und wilder sind die mehr südlich woh, 
nenden Nachbaren der Eskimo's, welche im Allgemeinen 
Indianer genannt werden, größtentheils Iagdvölker. 
Der Hund ist ihr einziges Hausthier, und wird daher, 
wie in Kamtschatka, als Last, und Zugthier gebraucht. 
Diese Wilden essen alles, und selbst das ekelhafteste Un, 
geziefer, Leder und Kleidungsstücke, uud lassen ihre Al, 
ten Hungers sterben, ohne sich ihrer jemals zu erbar¬ 
men. Viel gesitteter sind die Knisteneaux zwischen 
der Hudsonsebai und Kanada; man rühmt ihre Groß, 
muth und Gastfreiheit, und sie verehren Gott als den 
großen Herrn des Lebens, haben aber auch Hausgöhen, 
die sie mit Federmützen schmücken, und halten viel von 
Zaubereien. Die Indianer in Kanada sind kupferfar, 
bige und gut gebaute Menschen. Wie roh sie sind, geht
	        
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