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stavs HI. zu Pferde schmückt den Platz, auf dem dar
Opernhaue steht.
Dae königliche Schloß ist ein ehrwürdiges Gebäude
mit schönen Fassaden und Säulen, und mit einem Mo.'
nument Gustave III. von Porphyr. Die nahe dabei
liegende Börse ist ein großes und schönes Gebäude. Auf
einer felsigen Anhöhe liegt der alte königliche Pallast in
weiter Ausdehnung. Der schönste Theil der Stadt, vom
Meere aus gesehen, ist der Südermalm, eine Vorstadt,
deren Häuser terrassenförmig an steilen und hohen Ber¬
gen sich über einander thürmen, und die besonders des
Abends, wenn sie erleuchtet sind, auf der See ein un¬
beschreiblich schönes Schauspiel gewähren. Das Ganze
wird von der erhabenen Kuppel einer Kirche gekrönt,
die majestätisch über alle diese Häuserreihen hinausragt.
Siebzig bis achtzigtausend Menschen wohnen in dieser
Znselstadt, und sind größtentheils in den zahlreichen Fa¬
briken und auf den Schiffswerften beschäftigt; meistens
schöne, wohlgewachsene Menschen, mit sprechenden Ge-
stchtezügen, deren Nazionalfehler es ist, daß sie alles
Fremde verachten, und von den Vorzügen ihres Volkes
eine übertrieben hohe Meinung haben. Die Kausteute
dieser reichen Stadt machen einen fürstlichen Aufwand,
und holen fast aus allen Ländern Europa'6 die kostbar¬
sten Leckereien herbei, um ihre Tafeln zu besetzet». Die
Vergnügungssucht ist in dieser Hauptstadt unglaublich
hoch gestiegen; daher hat sie zwei Theater, und eine
große Oper, die besonders von Gustav III., der selbst