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Vorrede.
Ob es wohl gethan war, den ehrenvollen Aufforderun¬
gen zu folgen, mag die Erfahrung zeigen. Leicht war die
gestellte Aufgabe nicht, und das bitte ich bei Beurtheilung
derselben gütigst in Erwägung zu ziehen. Besonderen Dank
würde ich jenen Standesgenossen zollen, die mir ihre Bemerk¬
ungen und die beim Unterricht nach diesem Leitfaden erzielten
Resultate bekannt geben möchten.
München, beim Beginne der Herbstferien 1851.
Carl Arendts.
Vorrede zur zweiten Auflage.
Die überraschend schnelle Verbreitung und die günstige
Aufnahme, welche diesem Leitfaden wider Erwarten zu Theil
geworden, gewähren mir die freudige Beruhigung, daß meine
Arbeit keine unbrauchbare ist. Da nach dem kurzen Zeit¬
räume von einem Jahre schon eine zweite Auflage nöthig
wurde, so halte ich mich den resp. Lehranstalten gegenüber
verpflichtet, keine zu großen Veränderungen daran vorzuneh¬
men ; wenn gleich ich selbst deren manche gewünscht hätte.
Die innere Einrichtung des Merkchens und die Behandlung
des Stoffes sind daher im Wesentlichen dieselben geblieben.
Auf einige mir zugekommene Wünsche und Ansichten, die eine
totale Umänderung veranlassen würden, erlaube ich mir zu
entgegnen, daß ja das Buch den Titel „Leitfaden" trägt
und in diesem Sinne auch verfaßt wurde, ferner daß es nur
für den ersten wissenschaftlichen Unterricht berechnet ist.
Den übrigen gestellten Anforderungen und Winken suchte ich
thunlichst zu entsprechen und bitte hiemit auch um weitere
gütige Mittheilungen.
Unter den Veränderungen, welche gemacht werden, stehen
jene der Zahlen mit obenan; sie beziehen sich meist auf Be¬
völkerungsverhältnisse und basiren sich auf die neueren Anga¬
ben in öffentlichen Blättern und Journalen. Bei Deutsch¬
land mußten Flächeninhalts- und Einwohnerzahl abgeändert
werden, weil die östlichen Provinzen Preußens wieder aus dem
deutschen Bunde genommen wurden und auch das Herzogthum
Schleswig nicht mehr hieher gerechnet werden kann.