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welcher ehedem häufig auf der Elbe versendet ward.
Unfern Maxen nahm im 7jahrigen Kriege, den 21sten
November 1759, der Oesterreichische General Daun
den Preussischen General Fink von Finken st ein mit
15,000 Mann gefangen; welches man spottweise den
F i n k e n fa n g nannte. — Bei R e i n h a r d s g r i m m a,
mit einem der schönstem Schlosser, erheben sich der ba¬
saltische Wrli sch- und der Lug au er Berg, die höch¬
sten Punkte der Gegend. — Krebs hat eine 1831
vom vcrst. Koburg-Gothaischen Minister v. Oppel kost¬
bar gebaute Schule, zum Andenken seiner verst. Mut¬
ter, Sophien schule genannt. — Weesenstein,
in einem herrlichen Thale an der Muglitz, jetzt Privat-
cigenthum und Lieblingsaufenthalt unscrs verehrten Kö¬
nigs, hat ein von Natur und Kunst gleichsam gemein¬
schaftlich gebautes Schloß; denn der Fels, worauf es
ruht, ist von den Kellern bis in die Kirche und den
Thurm bald als Wölbung, bald als Mauer und Treppe
benutzt, so daß man z. B. in die Keller hinauf, in meh¬
rere Zimmer hinabsteigen muß und Pferdestalle in den
obern Stockwerken sich befinden. Sogar ein Theil des
Altars, des Chors und der Kanzel besteht aus natürli¬
chem Gestein. In dem herrlichen Weesensteiner Thale
zieht sich ein Gang von Achat, Chalcedon und Ame¬
thyst mitten durch das Bette der Muglitz. • In einem
nahen, nicht minder schönen Thale, aus welchem der
Milischberg sich erhebt, liegen die Dörfer Lung-
witz, mit einem Stifte für Predigerwittwen; Kreischa
und Lvckwitz, mit herrlichen Anlagen. Letzteres hat
das Recht des freien Mehl - und Brodhanvels nach
Dresden, weil es einst zur Pestzcit im loten Jahrhun¬
dert die Stadt, bei^ gesperrten Thoren, mit Brod, über
die Mauer geworfen, versorgte.
Kreischa ist seit dem 16ren Jahrhundert Hauptsitz
der Stroh Manufaktur, welche von Dresden und
Pirna, bis an den Fuß des Erzgebirges sich verbreitet,
wenigstens 10,000 Menschen beschäftigt, meist Geflechte
und Hüte, von den gröbsten Sorten für Gänsemadel,
bis zu den feinsten für Damen, aber auch viel andere