16
Eine wahre Schatzkammer von Metallen aller
Art — Gold ausgenommen, dessen Vorkommen in
Flüssen, wie in Erzen, kaum Erwähnung verdient —
ist unser Erzgebirge. Am häufigsten sind Silber,
Zinn, Blei und Eisen; seltner ist Kupfer; desto
mehr aber gewinnen wir Kobalt, Vitriol-, Schwe¬
fel- und Arsenikalkies, Braunstein, Alaun-
schiefer, Wismuth, Zink, Galmei, Spie߬
glas, Wasserblei rc. Silber wird am meisten
im Freiberger-, Zinn im Altenberger Revier, Eisen,
Kobalt rc. im obern Erzgebirge gewonnen (si den erz¬
geb. Kreis).
Einen sonst viel zu wenig, jetzt aber desto mehr
geachteten Reichthum besitzen wir an unfern brenn¬
baren Mineralien. Die mächtigsten Steinkoh-
lenflötze liegen im Plauenschen Grunde und bei Zwi¬
ckau, die größten Braunkohlenwerke bei Zittau,
Leipzig, Colditz und Rochlitz. Auf die Entdeckung von
Steinkohlenwerken im Erzgebirge hat die Regierung
einen Preis von 1000 Thlr. gesetzt.
Soviel vom Vaterlande, als Land, überhaupt.
Nun wollen wir auch
II. Die Bewohner
kennen lernen.
Die Sachsen sind größtentheils Deutsche. Nur in
der Oberlausitz und dem angrenzenden Meisnischen woh¬
nen etwas über 30,000 Wenden, oder Nachkommen
der Sorben, die vom 6ten bis ins 10te Jahrhundert
der herrschende Volksstamm im Vaterlands waren.
Juden dürfen nur in Dresden und Leipzig sich auf¬
halten.
Kein europäischer Staat, das Königreich der Nie¬
derlande ausgenommen, hat auf gleich großem Fla-
chenraume eine stärkere Bevölkerung, als Sachsen;
und hier sind wieder keine Gegenden volkreicher,
als diejenigen des Erzgebirgs, des Voigtlandes und der
Oberlausitz, wo die meisten Fabriken blühen. Auf der
\