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den verbündeten Fürsten als souveräner Herrscher von Preußen
anerkannt wurde. Der Friede zu Oliva 1660 gab ihm darüber
die dauernde Bestätigung. So hatte er zuerst die Lehnshoheit Polens
abgeschüttelt und darauf durch eine rechtzeitige Wendung die schwe¬
dische. Hatte er in dieser Zeit Anlehnung an den Kaiser gesucht,
so trat er 1664 doch dem unter der Führung Frankreichs stehenden
Rheinbund bei, der gegen das Hans Österreich gerichtet war;
dem: von diesem fürchteten die Reichssürsten noch immer eine Be¬
drohung ihrer Selbständigkeit. Der 1667 ablaufende Rheinbund
wurde, als Ludwig XIV. seine Raubkriege begann, zwar uicht er¬
neuert, aber Kurfürst Friedrich Wilhelm versprach 1669, die fran¬
zösischen Ansprüche auf Belgier: zu unterstützen. Als aber den
Franzosen 1670 Lothringen und 1672 Holland unterlag, wandte
er sich, die große Gefahr erkennend, die Deutschland von Frank¬
reich drohte, rasch auf die Seite Hollands, führte 26 000 Sol¬
daten an den Rhein und schlug sich tapfer, mußte aber 1673 der
Übermacht weichen, sich vom Kampfe zurückziehen uud mit Frank¬
reich einen Bündnisvertrag eingehen. Das hinderte ihn jedoch
nicht, schon im nächsten Jahre wieder einem großen Kriegsbunde
gegen Frankreich beizutreten, so daß wir ihn 1674 mit 20 000
Mann wieder erfolgreich am Rhein gegen die Franzosen kämpfen
sehen.
Da fielen aber einem Vertrage mit Frankreich gemäß am
Ende des Jahres 1674 die Schweden in die Mark Branden¬
burg ent und weckten durch ihre Raubzüge die Erinnerung an
die Greuel des Dreißigjährigen Krieges. Gelang ihnen der Durch¬
bruch durch Deutschland, so war eine Vereinigung mit der fran¬
zösischen Armee nicht ausgeschlossen. Insofern bedeutete der Ein¬
fall eine Gefahr für das ganze Reich. Kurfürst Friedrich Wilhelm
konnte erst im Sommer 1675 den Kriegsschauplatz am Rheine
verlassen. In gewaltigen Eilmärschen kehrte er heim und errang
am 28. Juni 1675 den glänzenden Sieg bei Fehrbellin. Er
bildete den Anfang einer Reihe hervorragender Erfolge; denn
1677 nahmen die Brandenburger Stettin ein, und als die Schweden
mit einem Heere in Preußen einrückten, kam ihnen der Kurfürst
durch einen kühnen Winterfeldzug über das Eis des Frischen und
Knrischen Haffs entgegen und vertrieb sie. So glaubte er der Lösung
der stolzesten Aufgabe seines Lebens, Pommern endgültig zu ge¬
winnen und seine Ostseeherrschaft zu befestigen, entgegensehen zu
können. Aber der Friede zu Nymwegen, den der Kaiser mit