Die pyrenäische Halbinsel.
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bildet fast ein Quadrat, aus welchem im S. die Spitze von
Gibraltar hervortritt, und an welches sich im O. ein Dreieck
(das Reich Aragon) anlehnt.
Die Hauptabdachung ist nach W. Die wichtigsten Flüsse:
1) Ins atlantische Meer: der Minho, der Duero, der Tajo,
der Guadiana, der Guadalquivir (l. Lenil). 2) Ins
Mittelmeer: die Segura, der Lucar, der Guadalaviar,
der Ebro (l. Segre, r. Lalon).
Die Hauptmasse des Landes bildet ein vierecktes Pla¬
teau (1200' — 4400' h.), welches im N. O., wo es am
höchsten ist, sich an die Pyrenäen stützt. Diese sind 56
M. l., bestehen aus den niedrigen Westpyrenäen und den
etwas nördlicher ziehenden Ostpyrenäen (Canigou 8600').
Wo in der Mitte beide Ketten übereinander treten, sind die
Hochpyrenäen, an den Quellen der Garonne. (Mala-
detta 10,700', Montperdu 10,500'). Der N. Abfall ist
tiefer, der S. Abhang steiler zu den Stufenländern des Ebro.
Mittlere Kammhöhe 7500', wenig Pässe, kleine Gletscher
(über 8000' — 8500'); kurze, reißende Ströme (Gaves);
dürftigere Vegetation, als auf den Alpen.
An den S. Abhang der Pyrenäen und den O. Abfall des
inneren Hochlandes lehnen sich die aragonischen Landschaf¬
ten, voll unregelmäßiger Hügel und Bergzüge (Montserrat
in Eatalonien 3000' h.) mit wenigen Ebenen (das kahle Thal
des Ebro und die schöne Ebene von Valencia).
Den N. Rand des Hochlandes bildet das cantabrische
Gb. (75 M. l., 6000' h.), in gleicher Richtung mit den Ost¬
pyrenäen; es fällt in kurzen, steilen Terrassen zur Küste ab.
Im W. senkt sich das Hochland allmälig, meist in weiten
Heideflächen, gegen das Meer.
Der S. Rand senkt sich in Portugal als Sierra Mön¬
ch kque (Montschik) steil zum Meere, und in Spanien als
Sierra Morena (3000' HH zum Thale des Guadalquivir
(Andalusien), dem einzigen größeren Tieslande der Halb¬
insel. Diesem S. Rande parallel, im O. mit ihm verbun¬
den, zieht ein steiles Gebirge zwischen. Andalusien und dem
Meere bis Gibraltar, am höchsten in der Sierra Nevada,
11,000' h.