Das Mulden-Ravensbergische. 
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laffung dazu ist aber in der Ansiedelung der ausgewanderten Nieder¬ 
länder zu suchen, die ihr Vaterland verließen, als die spanischen 
Herrscher es furchtbar drückten und ihren Kunstfleiß fremden Ländern 
brachten. Um ihren evangelischen Glauben zu erhalten, wanderten 
sie aus; besonders kamen Viele aus Antwerpen, Gent und 
Brügge. Doch war bereits mehrere Jahrhunderte vorher schon 
Flachsbau, Gewebe- und Garnhandel in Bielefeld im Schwünge. 
In der Grafschaft Ravensberg wendet noch immer der Landmann, 
der im Sommer den Flachs erbaut, die Winterruhe zum Spinnen 
und Weben an. Außer zu Bielefeld und Herford wird auch zu 
Halle, Schildesche, Gütersloh, Lübbecke, Paderborn viele 
und gute Leinwand gewebt. Der meiste Flachs wird mit der Hand 
gesponnen. Wer ein rechter Ravensberger ist, hält am Handgespinnst 
fest. Es haben sich zum Schutze desselben besondere Vereine gebildet. 
Dagegen giebt es in der Provinz auch sehr viele Maschinen, aus 
denen Wollgarn gesponnen wird. 
Die Grafschaft Ravensberg, zu welcher Bielefeld gehört, hat 
ihren Namen von der Burg Ravensberg, welche einige Stunden 
nordwestlich von Bielefeld auf dem Teutoburger Walde liegt 
und deren Ruinen von ihrer Höhe herab weit hinein in einen großen 
Theil der flachen Ebenen des Münsterlandes, über die Ems und 
Lippe hin bis nach dem Haarstrange schauen. 
Zwischen ihm und dem Stromberge liegt, an der Straße von 
Hamm nach Bielefeld, das Städtchen Gütersloh, was wohl vielen 
Schulkindern bekannt ist, da von dort manch gutes Schulbuch kommt.
	        
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