©ubali.
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B. Die Landschaften und Staaten des südlichen und
maritimen Südens (die Guineaküsten).
An der Küste von Oberguinea (früher Sierra-Leone Küste, Pfeffer-,
Zahn-, Gold - und Sklavenküste genannt).
1. Die Republik Liberia, 1820 gegründet als Asyl für be¬
freite Neger, 1847 als souveraiuer Freistaat anerkannt. 1430 QM.,
300.000 E., das Klima für Europäer tödlich. Produkte: Eisen, Nutz¬
hölzer (Rosenholz, Tik, Mahagoni, Hekory, Ebenholz), Farbehölzer,
Gummiakazien, Oelpalmen, Kopalgummi, Reis, Mais, Baumwolle,
Zuckerrohr, Kaffee, Bataten, Cassave, Aams, Arrowroot, Gemüse. Haupt¬
stadt Monrovia, 2000 E. Import 1859: 340,000 Dollars, Export
380.000 Dollars (besonders Palmöl.)
2. Das Reich Asfanti. Ausfuhr von Waschgold, Palmöl, Ko¬
palgummi, Elfenbein, Guronüffen. Hauptstadt Kumassie.
3. Das Reich Dahome. Hauptstadt Abomö, HafenWaida
(Wydah) 20—25,000 E., Factoreien europäischer Kaufleute. Ausfuhr
von Palmöl.
4. Im Nigerdelta. Abo, der wichtigste Stapel für Palmöl¬
handel.
An der Küste von Unterguinea 1. die Gabuuküste, 2. Loango
mit der Stadt gleichen Namens 20,000 E., Handel mit Elfenbein und
Wachs. 3. Congo. 4. die portugiesischen Besitzungen Angola und
Benguela, 9550 QM., 659,000 E., Loanda, 12,000 E., (800
Weiße), die größte europäische Niederlassung an dieser Küste, guter
Hafen. Einfuhr 11 Mill. Frs., Ausfuhr 8 Mill. Frs. (Wachs, Kaffee,
Häute, Kopalgummi, Elfenbein, Rhinoceros- und Hippopotamoszähne,
Palmöl, Qrseille). Benguela, 1500 E., trefflicher Hafen, unge¬
sundes Klima, zunehmender Verfall, nur Stapel für die aus dem Innern
kommenden: Elfenbein, Wachs, Thierfelle.
5. Südlich vom 20" S. das Land der Damara. Ausfuhr von
Kupfer, Vieh, Elfenbein und Häuten nach der Capkolonie. 6. Das große
Namagualand, von Hottentotten bewohnt, wasserarm mit dürf¬
tiger Vegetation. Viehzucht. Oestlich von ihnen im Innern des Landes
die Buschmänner (Saan oder Quaiguä) in kleine Stämme vertheilt,
und die B itschuanen östlich von der Kalahari Wüste, das talentvollste
unter diesen Völkern.
IV. Die europäischen Besitzungen (Inseln und Facto¬
reien) an der Westküste.
^.Portugiesische. 1. Madeira, 15% QM., fast 100,000 E.,
Gebirgsinseln mit Gipfeln von 5700', ausgezeichnet gesundes Klima.
Die Bewohner portugiesischer Abkunft. Der ehemals so berühmte
Weinbau durch Traubenkrankheit seit 1852 völlig zerstört, so daß statt
der Reben Zucker gebaut werden muß. Funchal, 25,000 E.
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