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bezeichnen, die wenig verändert noch jetzt Westfalen
und die Rheinprovinz scheidet; südlich reichte sächsisches
Land bis zu den Quellen der Sieg, dem Zusammenfluß
der Werra und Fulda und an der Saale bis oberhalb von
Merseburg. Am rechten Ufer der Elbe und der Saale
hausten slavisch-wendische Völkerschaften; dafür hatten
die Sachsen Holstein bis zur Eider inne.“ (Lindner,
Weltgeschichte I. 325 fl.)
Verpflanzungen. Wie die Römer und Byzantiner verschleppte
Karl 795, 798 und 799 große Massen, im Jahre 804 selbst
den ganzen Stamm der Nordalbinger aus der Heimat in
andere Landschaften des Reiches bis über den Rhein
hinüber. ,,So finden wir in den verschiedensten Gegenden
Deutschlands, in Thüringen, Hessen, Bayern, Schwaben,
Franken und am Rhein, sächsische Orte eingestreut,
deren Namen bis auf den heutigen Tag an ihren Ursprung
erinnern: so Sachsen (Saasen), Sasbach (Sachsbach),
Sachsenberg, -dorf, -hausen, -heim, -ried (rod, rath), -stein
oder andere, die umgekehrt auf -sachsen endigen; wie es
scheint, mußten sie Namen wählen, die ihren sächsischen
Ursprung verrieten. — Hart war die Maßregel allerdings,
da die Auswanderer das angewiesene Land erst neu roden
mußten, während sie ihre urbar gemachten Güter in der
Heimat verloren.“ (Arnold, Deutsche Gesch. II. 277.)
Aufgabe; 1. Befinden sich sächsische Sied¬
lungen in der Nähe des Schulortes?
2. Stelle die Bedeutung der Siedlungsnamen
der näheren Heimat fest!
3. Ursprung und Auswahl der Juden-Namen.
Bedeutung der Kriege: ,,Für Deutschlands Ausgestaltung ist der
sächsische Krieg Karls bedeutsamste Tat, die Bändigung
der Sachsen, ihre Einführung in den Kreis der christlichen
Kultur, ihre Vereinigung mit den übrigen deutschen
Stämmen im Reich war der Ausbau der Grundmauern,
auf denen erst ein deutsches Reich sich erheben konnte.
(Mühlbacher,Deutsche Gesch. unt. d. Karolingern S.115.)
,,Aber auch für das sächsische \ olk selbst ist Karl
der größte Wohltäter gewesen; denn erst infolge ihres
Anschlusses an das fränkische Reich wurden die Stämme