Full text: Vom Beginn des Mittelalters bis zum Ausbruch des 30jähr. Krieges (Teil 2, [Schülerband])

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Vierter Zeitraum. 
Infolge der großen Verluste, die der hohe Adel auf den Schlacht- 
feldern erlitten hatte, und des tiefen Friedensbedürfnisses der 
Nation (S. 178) konnte Heinrich VII. auf den Trümmern des 
feudalen den modernen Staat beeründen. 
IV. Die Pyrenäische‘ Halbinsel. 
1492. 
1. Der Kampf mit dem Islam. Das wichtigste Ereignis der 
spanischen Geschichte ist der Kampf der Christen gegen den Islam, 
der mit der Eroberung des letzten maurischen Königreiches Granada, 
des südöstlichen Andalusien, im Jahre 1492 endete. In diesen 
Kriegen zeichnete sich besonders der große Held Cid (+ 1099) aus, 
dessen Taten zahlreiche Romanzen, die wertvollste Schöpfung der 
spanischen Volkspoesie, verherrlichen.! Während der Kreuzzüge 
zogen auch häufig Ritterscharen aus anderen Ländern nach Spanien 
zum Kampfe gegen den Islam. Die fortgesetzten Glaubenskriege 
riefen die streng katholische Gesinnung der Spanier hervor, denen 
daher die Reinheit des Glaubens vor allem am Herzen lag, so daß 
hier die Inquisition eine volkstümliche Einrichtung werden konnte. 
2. Die einzelnen christlichen Staaten. Ein Königreich Spanien 
gibt es im Mittelalter nicht; es bestanden vielmehr auf der Halb- 
insel am Ausgange des Mittelalters die Königreiche Portugal, 
Kastilien, Navarra und Aragonien; die beiden letzteren waren aus 
der Spanischen Mark hervorgegangen, 
a) Kastilien. Es umfaßt den größten Teil der Halbinsel, denn 
es reichte vom Meerbusen von Biscaya bis zur Südspitze der Halb- 
insel. Seinen Namen hat es von den vielen Kastellen, die in einem 
Teile des Landes gegen die Mauren errichtet wurden (S. 72). 
b) Aragonien. Dieses Königreich bestand aus den Landschaften 
Aragonien, Katalonien und Valencia. Dazu kamen allmählich 
Sizilien, Sardinien und Neapel. 
c) Navarra, der kleinste Staat. Es behauptete wegen der wich: 
tigen Pässe der westlichen Pyrenäen zu beiden Seiten dieses Gebirges 
seine Unabhängigkeit. 
d) Portugal. Es bildete bis zum 12. Jahrhundert einen Teil 
Kastiliens und die Portugiesen waren bis dahin kein eigenes Volk 
(vgl. Holland und die Holländer). Seine Selbständigkeit verdankt 
es wie Holland (I. 63) den »20qrankischen Verhältnissen: ; es ist 
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