Full text: Lehrbuch der Geographie

A. Mittel-Europa. III. Der Deutsche Staatcnbund. 67 
Nordheim an der Ruhme. Gerbereien, 8 Sägemühlen, Tabaksbau 
und Holzhandel, 5000 E. Münden (Hannoverisch), in einem tiefen ro¬ 
mantischen Lhalc, da wo die Werra mit der Fulda sich vereinigt, auf der 
Straße von Göttingen nach Cassel, mit 5500 E. Die Stadt hat eine herr¬ 
liche Lage, treibt Schifffahrt und bedeutenden Speditionshandel. 
Mohringen, 1500 E. Großes Waisenhaus. Uslar an der Aale 
auf dem Sollinger Walde, 1700 E. Große Bleichen und Eisenhütten. He¬ 
demünden an der Werra, 700 E. Flachsbau. Die Gleichen, 2 Schlo߬ 
ruinen auf hohen Bergen; Stammsitze der von hier 1208 vertriebenen Gra- 
fen von Gleichen, welche darauf in Thüringen, 2 Stunden von Erfurt, die 
5 Schlösser bauetcn. Nienover, Mfl. auf dem Sollinger Walde mit 
einer Sxiegelfabrik und einer Glashütte. 
8) Das Fürstenthum Grubenhagen. 
(15 Q. M. 65,100 E.) 
Eimbeck, eine alte finstere Stadt an der Jlme, 5000 E. Fbrkn. und 
Tabaksbau. Osterode am Fuße des Harzes und an der Söse, 4900E., mit 
Fbrkn. und einem großen Kornmagazin für die Bergleute. In der Nahe Ruinen 
eines alten Schlosses. Herzberg, Fl. an der Sieber mit einer Gewehr- 
fbrk. Schloß, sonst der Sitz der Hcrzöge von Grubenhagen. Lauter« 
berg, Mfl. an der Oder, 2500 E., in der Nähe die wichtige Königshütte, 
welche jährlich 12,000Ctr. Eisen liefert. Schwarzfeld, Df. an der Oder 
mit den Ruinen eines Schlosses und einer 550 F. langen Höhle. Duder- 
stadt an der Mündung der Brehme in die Hahle, 4000 E. Tabaksbau 
und Bandmanuf. Salz der Helden, Mfl. und Sülbeck, D. / beide 
mit wichtigen Salzwerken. 
4) Die Grafschaft Hohnstein. 
(3 Q.M. 7100 E.) 
Ihle selb, Flck. an der Behr, 500 E., ein sehr gutes Pädagogium. 
Neustadt unterm Hohn stein, Fl. mit 500 E. Ueber dem Orte das 
Schloß Hohnstein als Ruine. Der Flck. nebst Amt gehört jetzt wieder dem Gra¬ 
fen von Stolberg - Stolberg, der ihn unter Hannövcrscher Hoheit besitzt. Bis 
1822 war beides an Hannover verpfändet. Steigerthal, 300 E. und 
merkwürdige Alabastergruben. 
III. Die Landdroftei Lüneburg 
enthalt das gleichnamige Fürstenthum mit 204 O. Ml. und 263,800 E. 
Lüneburg an der schiffbaren Ilmenau, alt gebauet, mit 11,000 E. 
Merkwürdig sind das alte Schloß auf dem Markte, die Fürstenhäuser, das 
Kaufhaus, das Zeughaus, der Kalkberg, ein isolirter, 118 Fuß hoher 
Felsen mit Ueberresten von Festungswk. und großen Kalkgruben, worin man 
Boracit findet; auch ist hier eine Saline, die jährlich 160,000 Ctr. liefert, 
und einen besonderen Stadttheil unter dem Namen Sülze ausmacht. Seit 
Kurzem sind hier auch Soolbäder. Auf der Nitteracademie werden 12 junge 
Edelleute erzogen. Der Handel und die Fabriken sind nicht unwichtig (Tref¬ 
fen 2. Apr. 1815). Vier Meilen westlich von Lüneburg liegt die Gör de, 
ein schöner Wald mit einem königl. Lustschlosse (Schlacht 16. Septbr. 
1813). — Haarburg, St. an der Mündung der Seeve in die Elbe, 
Homburg gegenüber, 3600 E.; zwischen der Stadt und der Elbe liegt die 
seit 1812 neu befestigte Citadclle. Celle, St. an der Aller, wo diese die 
Fuse aufnimmt, mit Wall und Graben umgeben, 8500 E. Zucht- und Ir¬ 
renhaus, viel Spedition und Transttohandel. Bis 1705 war Celle die Re-
	        
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