Full text: Lehrbuch der Geographie

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ii. 
Physische Geographie. 
Erster Abschnitt. 
Oberfläche der Erde; festes Land; Wasser. 
§. 1. 
Oberfläche der Erde. 
Oberfläche der Erde, welche allein uns ziemlich genau bekannt ist, be¬ 
steht aus Land und Wasser. Das Land nimmt kaum den 4ten Theil der 
Oberfläche ein, nämlich 2,270,000 Q. M.; die übrigen 3 Theile 
(beinahe 7 Mill. Q. M.) bleiben für das Meer. In der Vertheilung 
und Bildung scheint das Land auf beiden Halbkugeln sehr unregelmä¬ 
ßig gestaltet. Die nördliche Halbkugel hat weit mehr festes Land, als 
die südliche; diesseits des Aequators liegen ganz Europa, Asien und 
der größte Theil von Amerika und Afrika; jenseits nur Australien und 
die kleinere Hälfte von Afrika und Amerika. Die größten Landmassen 
liegen auf der nördlichen und östlichen Halbkugel vereint, die gerin¬ 
geren hingegen auf der südlichen und westlichen zerstreuet; und es läßt 
sich daher die Erde in zwei große Halsten theilen: die Landhalbkugel, 
nordöstlich; die Wasserhalbkugel, südwestlich; und es existirt so 
ein vollkommener Gegensatz von Wasser- und Landhälfte (conti¬ 
nenta ler und oceanischer Welt), welche beide auch wieder den 
vorhergehenden Character ihrer Hauptform an sich tragen. Beide Halb¬ 
kugeln der Erde haben aber das mit einander gemeinsam, daß die Erd- 
theile gegen Süden sich alle zuspitzen und in Vorgebirge enden, die 
aus großen Felsenmasscn bestehen, und im Westen Meerbusen, im Osten 
aber Inseln haben. Ganz anders gestaltet sich der Rand des festen 
Landes im Norden, wo cs mehr krumme Linien bildet. Wahrschein¬ 
lich sind also die festen Landmassen durch den Andrang des südlichen 
Oceans, und mit ihnen auch die Meerbusen und Inseln entstanden. 
Den Umfang des festen Landes kennt man ziemlich genau, da 
man in der letzteren Hälfte des verflossenen Jahrhunderts, und in den
	        
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