nehmlich von dem größer» oder geringern Maße der in demselben be-
reits vorhandenen vcrweseten vegetabilischen und animalischen Stoffen
(Dammerde, Humus) ab. Insofern sich die Bestandtheile des Bodens
dem Auge erkennbar darstellen, unterscheidet man felsigen und stei¬
nigen, sandigen und humusreichen Thonboden.
Felsiger Boden findet sich nur auf den Rücken und Abhängen
der Gebirge, wo er entweder zu Tage liegt, oder — was häufiger der
Fall ist — mit einer verschieden dicken fruchtbaren Erdschicht bedeckt
erscheint, welche eine Menge größerer oder kleinerer Felsenstücke enthält,
die den Anbau sehr erschweren oder wohl gar unmöglich machen. Am
Fuße der Gebirge tritt ein steiniger Boden auf, der aus Sand oder-
fruchtbarer Erde besteht, aber mit einer Unzahl von kleinen Steinen,
hie und da auch wol mit vereinzelten Felsenstücken gemengt ist,
durch deren beständiges Ablesen der Landmann einen zum Anbau ge¬
eigneten Boden zu gewinnen sucht. Ihm ähnlich ist der Sandbo¬
den, der am entferntesten vom Gebirge, aber in weiter Erstreckung
vorkommt und wegen seiner Unfruchtbarkeit gewöhnlich mit Kiefer-
Waldung und Haidekraut bedeckt ist. Solch eine sterile Bodenfläche
zeigt die ganze rechte Oderseite, mit Ausnahme des Weichsel-, Barlsch¬
und Weidegebiets, wo derselbe durch Vermischung mit Thon und Lehm
ein guter Boden ist; ferner ein 2—-5 Meilen breiter Strich, welcher
sich von Lüben aus westlich über Bober und Queis bis zur Spree
hinzieht und an manchen Stellen sogar Flugsand enthält, wie zwi¬
schen Rothenburg und Muskau, und endlich das nördlichste Rieder-
Schlesien zwischen Oder und Bober. Als die unfruchtbarsten Gegen¬
den gelten die von Rosenberg, Lublinitz, Groß-Strehlitz und einzelne
Striche der Lausitz.
Guten oder humusreichen Thonboden enthält vornehmlich
der Landstrich längs dem Gebirge hin, von Pleß bis Lauban und
Görlitz, in einer Länge von 40 und einer Breite von 6—10 Meilen,
der nur an manchen Stellen von steinigem und sandigem Boden un¬
terbrochen wird. Auch die Gebirgsthäler sind größtentheils fruchtbar,
so wie die Gegend südlich von Groß-Glogau. Während die Aussaa¬
ten im guten Boden 10 — 18fältig tragen, bringt der Sandboden oft
kaum einen 3sachen Ertrag.
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Die feste Rinde der Erdoberfläche liefert eine Menge Minera¬
lien, die entweder unmittelbar, im rohen Zustande, oder mittelbar,
indem dieselben erst einer Bearbeitung oder Umgestaltung bedürfen, zum
Ruhen des Menschen verwendet werden. Finden sie sich auf der Ober¬
fläche, so werden sie in Brüchen und Gräbereien durch Stein¬
brecher und Gräber gewonnen; liegen sie aber im Schoße der Erde