Full text: Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern

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seinen Franzosen und die ihm verbündeten Baiern im Jahre 
1809. Die Geschichte dieses Freiheitskampfes, so wie die 
Geschichte von seinen Anführern, von Speckbacher, Has- 
pinger, besonders aber vom so demüthig-schlichten und da¬ 
bei doch so löwenmüthigen Andreas Hofer kann ein deut¬ 
sches Herz nicht ohne wahre Rührung und begeisternde Er¬ 
hebung hören. 
Im Dorarlberge liegt der große Marktflecken Dorn¬ 
birn und am südlichen Ende des Bodensees in herrlicher 
Lage Bregenz. Don dem Gebhardsberge über der 
Stadt hat man eine der schönsten Aussichten in Deutschland. 
Unweit des Rheins bei Hohenems ist ein Schwefelbad. 
Das nördliche Tyrol durchfließt der Inn, welcher es beim 
Passe Finstermünz (S. 270) betritt. Den Austritt des 
Inn in's Baierische beherrscht die kühn auf einem Felsen 
liegende Festung Kufstein als Grenzwächter. In der Nähe 
ist die Kapelle ,,der Eilfen", wo der Lagerplatz vom Kaiser 
Max I. und die Richtstätte von dem Kommandanten HanS 
v. Pinzenau nebst zehn andern Rittern war. 
ES blickte Pinzenau er von Kufsteins Riesenwall 
Mit Hohn und sicher'm Trotze auf MarenS Heer im Thal. 
Wie '» Alpengeier sorglos auf den Verfolger blickt. 
Der fern im tiefen Thale auf ihn die Büchse zückt.- 
Ueber Kufstein am Inn liegt an Baierns Grenze die Felsen¬ 
veste Geroldseck oder Jo se pH bürg. Zn der nördlichen 
Alpenkette Tyrols sind außer dem Passe Kufstein noch im 
obern Lechthale die Ehrenberger Klause, welcher sich 
Moritz von Sachsen bemächtigte, als er unerwartet gegen 
den Kaiser Karl V. nach Tyrol aufbrach, und die Scharnitz 
am Jsarbache zu erwähnen. Durch die Scharnitz kommt die 
nächste Straße von München herein, und gelangt bei Zirl 
in das Innthal. Daselbst liegt die Martinswand, auf welcher 
sich der leidenschaftliche Gemsenjäger Max »erklettert hatte. 
Hinauf! hinauf! 
In Sprung und Lauf! 
Wo die Luft so leicht, wo die Sonne so klar, 
Nur die Gemse springt, nur horstet der Aar. — 
Er wurde gerettet, und die Stelle bezeichnet jetzt ein hohes 
eisernes Kreuz. 
„Wer ist der kecke Schütze im grünen Jagdgewand, 
Den Gemsbart auf dem Hütlein, die Armbrust in der Hand? -- 
Das ist der Max von Habsburg auf lust'ger Gemsenjagd, 
Seht ihn auf Felsen schweben, wo'S kaum die Gemse wagt! 
Und jetzt? Halt ein, nicht weiter! jetzt ist er festgebannt, 
Kluft vor ihm, Kluft zur Seite und oben jähe Wand! — 
Da klopft's auf seine Schulter, er fahrt erschreckt empor. 
..Komm' heim, du bist gerettet!" so ruft es an sein Ohr.- 
Ein Kreuz auf hohem Felsen blickt nieder in das Land, 
Und zeigt den Ort, wo bebend einst HabsburgS Sprosse stand."
	        
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