Full text: Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern

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Thorenburg, ebenfalls mit einem großen Steinsalzwerke 
zu erwähnen. 
Im Unter-Donaulande liegen außer den östreichisch¬ 
ungarischen Ländern links noch Bosnien und Türkisch- 
Kroatien mit der Hauptstadt Bosna-Serai, die 65,000 
Einw. zählt; Serbien mit Kragujevatz; Bulgarien 
mit Sophia, die 45,000 Einw. hat. Am rechten Donau¬ 
ufer liegen die Walachei mit der Hauptstadt Bukarest 
von 80,000 Einw., und die Moldau mit Jassy. 
Außer den oben erwähnten Staaten besitzt Oestreich noch 
Dalmatien und die Lombardei. Beide gehören zum Ge¬ 
biete des adriatischcn Meeres, nicht zur Donau, werden aber 
der Vollständigkeit wegen beigefügt. 
Das Königreich Dalmatien. 
Es gehört erst seit 1814 zu Oestreich, umfaßt 200 Mei¬ 
len mit kaum ^ Million Einw. Es ist ein schmaler Land¬ 
streifen zwischen dem Ostufer des adriatischen Meeres und 
den steilen, dürren, wasserarmen, zerklüfteten dinarischen Kalk- 
alpen und den Bergen von Montenegro. Dieser Streifen 
hängt nicht ununterbrochen zusammen, da an zwei schmalen 
Stellen das türkische Gebiet an's Meer heranreicht. Zur 
vielfach durchschnittenen hafenreichen Küste stürzen die kleinen 
Gcbirgsflüffe oft in mächtigen Wasserfällen herab. Der Küste 
ist eine Kette größerer und kleinerer Inseln vorgelagert, welche 
mit den Küstengcbirgen gleichlaufende Bergzüge sind. Der 
höchste Berg ist der Dinars (5650'). Das gebirgige Dal¬ 
matien, dessen überaus mildes Klima edle Südfrüchte, be¬ 
sonders feurigen Wein erzeugt, versagt den Einwohnern 
Ackerbau und Viehzucht fast gänzlich, bietet aber ihnen durch 
seine schönen Häfen zum Handel und Fischfang Gelegenheit. 
Die Einwohner sind Slaven und heißen im S. Montene¬ 
griner, im Gebirge Haiducken, an der Küste Morlachen. 
Hn den Städten gibt es viele Italiener. Im N. liegt die 
stark befestigte Hauptstadt Zara mit 9000 Einw. und einem 
sichern Hafen. Etwa in der Mitte der Küste liegt die Fe¬ 
stung Spalatro mit 9000 Einw. Daselbst sind die Ruinen 
eines Palastes vom Kaiser Diocletian zu merken, wovon 
noch eine schöne Säulengallerie von Granit und ein achteckiger 
Tempel, jetzt die Kathedrale, vorhanden sind. In der Nähe 
lag das alte, durch Diocletian bekannte Salona. Im S. 
liegt Ragusa am Fuße eines steilen, befestigten Berges. 
Früher war sie eine eigene kleine Republik. Sie ist oft Erd¬ 
beben ausgesetzt; ihr Handel ist gesunken. Ganz im S., im 
Hintergründe eines weiten, mehrere kleine Buchten bildenden 
Meerbusens, der jedoch einen engen, befestigten Eingang hat,
	        
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