Full text: Die europäisch-germanischen Staaten (Theil 1, Abth. 2, 1, A)

Europa. Das vereinigte König-reich Großbritannien und Zrcland. 1395 
schiffe weit hinauf fahrbar, keiner hat einen über 50 M. l. Lauf. Themse oder Tha- 
mes, Trent und Severn die bedeutendsten, unter den kleinern die südliche Ouse, 
der WitHam, Tees, Tn ne, Tweed im Nordseegebiet, Eden und Mersey in dem 
des irischen Sees die wichtigsten. 
Die Themse hat zahlreiche Qucllbäche, die den 9' br. Thame bilden, der nach 
Aufnahme von Lech und Co ln bei Lechlade schiffbar wird, nach der Mündung des 
Charwells und des Isis bei Oxford Thame-Isis oder Thames genannt; prachtvoll 
ihr Lauf von Chertsei bis Richmond, paradiesisch seine Umgebungen. bis Teddiggton wirken 
Ebbe und Fluth, vor London wird sie mächtig breit, unterhalb der Londonbrücke für große 
Seeschiffe fahrbar, ihre Mündung meerbusenartig, ihr vielfach gekrümmter Lauf 50 deutsche 
Meilen, ihr Stromgebiet 240 Cöl, der großartigste Schiffsverkehr in Europa. — Trent 
und Ouse, jene von 8 nach JN, dieser von N nach W fließend, bilden vereint ihren 
meerbusenartigen Mündungsfluß, den Hu mb er, der Trent hat einen 38 M. l. Lauf. 
Die Severn im W von Mittel-England ist 46 M. l., Whe und die beiden Avon ihre 
wichtigsten Nebenflüffe; sie mündet in den Kanal von Bristol. 
Schottlands Flüsse sind sehr schön, lauter Bergströme, ihr rascher, gebrochener 
Lauf meist im Felsenbette, viele Wasserstürze, selten ausgebreitete Wasserflächen, ihr 
Lauf minder lang, ihre Mündungen minder breit alé. die der englischen Flüsse, meist 
zwischen Felsen gebettet, fjordenartig. Tweed, Forth, Tay, Dee, Spey auf der 
Ost-, Clyde auf der Westseite die bedeutendsten. 
Ireland wird von bedeutenderen Flüssen bewässert. Der Shannon, der 
größte in den 3 vereinigten Königreichen, fast in seinem ganzen Lauf schiffbar, seine von 
Gebirgen umsäumte Mündung im W von merkwürdiger Schönheit; in seinem Fluß- 
lauf mehrere Seen, bis Limerick für die größten Seeschiffe fahrbar. Der Barrow 
auf der OSeite hat 8Lauf, mündet im 8 im weiten Hafen von Waterford. Das 
Blackwater, Schwarzwasser an der Südküste, der Boyan, der Foyle, der den 
Foylesee bei Londonderry bildet, der Bann, der durch den Neaghsee fließt; außerdem 
zahlreiche kleinere Flüsse, die in den zahlreichen tiefen Küstenbuchten meist schiffbar münden. 
§. 8. Zahlreiche Seen in England, Schottland und Jreland; die meisten und 
schönsten Seen in England sind in den Grafschaften Westmorcland und Cumber¬ 
land, im Lande der Seen, die mit ihren bald wilden, bald anmuthigen Umgebungen zu 
den größten Naturschönheiten Englands gehören und von den Engländern den Seen der 
Alpen an die Seite gesetzt werden. 
Die Seen Ullswater, Keöwick oder Derwentwater, Winandermere, Coniston, Grasmere, 
Buttermere, Cromack, Westdale, Ennendale. 
Zahlreich die Seen im schottischen Hochlande, zumeist in romantischen 
Längenthälern gelegen. 
Der Loch Lomond mit seinen zahlreichen Inseln, L. Tay, L. Ress, L. Awe die 
bedeutendsten im südlichen, Loch Carrón, L. Terridon, L. Br vom, der inselreiche 
Loch Maren. Landseen oder Loughs sind der bezeichnende Landschafts-Charakter 
von Jreland. 
Lough Neagh in der Provinz Ulster, 100,000 Mrgn. gr., der größte in den 3 König¬ 
reichen, seine Ufer niedrig, flach, zum Theil sumpfig; nahebei das zweitheilige L. Er ne 
mit fruchtbaren, schönen Uferlandschaften; die Seen des Shannon, unter denen der L. Ree 
der bedeutendste ist; L. Corrib, Mask, Conn, Arrow, Allen in der Provinz 
Connaught. ^Der See von Killarney im 3VV, berühmt wegen seiner überaus lieblichen 
und großartigen Userlandschaften. 
§. 9. Ueberaus großartig sind die Kanalanlagen, ein ausgebreitetes Kanal¬ 
netz überzieht beide Inseln, seine Anlage erlelchtert und ermöglicht durch die günstigen 
Terrainverhältnisse, durch die eigenthümliche Vertheilung der Gewässer, durch die geringe 
Höhe ihrer Wasserscheiden, diese künstlichen Wasserwege sind in England und Wales
	        
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