Europäische Türkei und Griechenland. D4»
Europäische Türkei und Griechenland.
Mit den Inseln: c. 10,300 □ M. 16,500,000 E.
Lage. Das Festland, die östlichste unter den drei südlichen Halb¬
inseln Europa's, liegt 36^° (Eap Matapan) — 48^° (Pcuth) N. Br.
u. 33^o — 46" 50' (Meerenge von Konstantinopel) O. L., grenzt
geg. N. an die russ. Provinz Vefsarabien, an die Bukowina, Sieben¬
bürgen und die österreich. Militairgrenze (Donau, Sau, Unna), gegen
SW. u. W. an Dalmatien, das adriat. und ionische Meer, geg. S.
an das mittelland. Meer, den griech. Archipel und das Meer von
Marmara, geg. O. an den griech. Archipel, das schwarze Meer und
Befsarabien (Pruth) und verknüpft in einer der günstigsten Weltstel¬
lungen, zugleich durch eine überaus reiche Gliederung ausgezeichnet, das
Morgenland mit dem Abendland.
Gewässer. Außer den schon S. 40 namhaft gemachten Meeres-
theilen sind noch zu bemerken: die Busen von Arta, Ackadia,
Koron (Meffene) und Marathonisi (Lakonia) im ionischen Meere;
die von Nauplia (Argos) u. Ägina, die Kanäle von Egripos
u. Talanti, die Busen v. Volo, Saloniki, Kassandra,
Hagion Oros, Orfani u. Sa ros im ägäischen Meere; von
Burgas u. Warna im schwarzen Meere. — Flüsse. Der ein¬
zige große Strom der Halbinsel, welcher zu ihr in ähnlichem Ver¬
hältnisse steht wie der Po zu Italien, ist die Donau. Sie berührt
das türkische Gebiet, welchem sie auf einer Strecke von 144^ Meilen
angehört, bei Belgrad, fließt von da auf der türkisch - österreich. Grenze
östlich bis Orsowa u. scheidet von hier in südöstlicher Richtung bis zur
Md. des Timok die Walachei von Serbien. Auf dieser Strecke drängt
sie sich durch die einander gegenübertretenden serbischen uud banatischen
Gebirge in einem engen Felsenthale, in welchem die Katarakten des
eisernen Thores und die Stromschnellen bei Skela Gladova
die Schiffahrt erschweren. Unterhalb Widdin läuft sie wieder östlich,
bildet nun unzählige Werder, hat auf ihrer linken Seite die große
walachische Ebene, die in Sumpfniederungen an den Strom tritt,
und ist auf der rechten von einem hohen Thalrande begleitet. Bei
Tschernawoda, wo ihr direkter Abstand vom Meere nur noch 8 M.
beträgt u. zwischen den Überresten römischer Wälle eine Vertiefung des
Bodens bis nach Köstendsche am schwarzen Meere hinzieht, beugt sie
nach N. ab und nimmt erst bei der Sereth - Mündung ihre östliche
Hauptrichtung wieder an; in dieser geht sie durch ein von stehenden
Gewässern und Sümpfen erfülltes Deltaland und mündet endlich in
3 Hauptarmen, dem Kilia-, Suline- u. St. Georgs-Arm
(von N. nach S.). Bei Orsowa nur 500' breit hat sie weiter ab¬
wärts eine Breite von 3—4000'. Nfl. links: 1) der Schyl aus
Siebenbürgen, Md. Rahowa gegenüber; 2) die Aluta oder Olt,
welche aus Siebenbürgen durch den Rothethurmpaß kommt, Md.
oberhalb Nikopoli; 3) der Ardschisch mit der Dimbowitza;
4) die Ialomitza; 5) der Sereth, mit dem sich in der Moldau
die Gold führende Bistritza vereinigt hat, oberhalb Galatz; 6) der