Full text: D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus

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Asien. 
der - Abassi, jetzt nur 4000E., dem besten pers. Hf. an der Straße von 
Hormuz, einer ehemals wichtigen Niederlage indischer Maaren, u. mit den 
Inseln Hormuz (unter der portugies. Herrschaft sehr wichtige Handelsstadt 
gl. N., seit 1622 in Verfall) u. Kisch m. 
Afghanistan. 
12,000 H> M., 10 MiU. E. 
Lage: 29° - 36° N. Br. u. 78° — 89° O. L.; Grenzen: 
im W. Persien, im N. Türkistan, im O. Vorderindien (das Pand- 
schab), im S. Beludschistan. 
Gewässer. Fast nur Steppenflüsie, unter denen der Hilmend 
der bedeutendste ist. Er fließt durch weite Wüsten, hat aber selbst 
fruchtbare Ufer, auf denen seit den ältesten Zeiten die Straße von 
Persien nach Indien gegangen ist, wie viele Ruinen bezeugen, und 
inündet in den See Hamun. Dieser liegt nahe an der persischen 
Grenze, hat einen Umfang von 30 M., hartes, kaum trinkbares 
Wasser u. nimmt auch noch andere von N. u. NO. her kommende 
Wasser auf. Dem Indus strömt östlich durch ein äußerst frucht¬ 
bares, stufenartig abfallendes Hochthal der reißende Kabul zu, und 
bildet so den Haupteingang Hindustans von W. u. NW. her. 
Boden u. Klima. Afghanistan macht nebst Beludfchistan den 
bis 7000' Höhe ansteigenden östl. Theil des iranischen Hoch¬ 
landes aus. Dieser ist nicht ein einförmiges Tafelland, sondern 
zeigt einen großen Wechsel von Höhen und Tiefen. Im N. thürmt 
sich als westliche Fortsetzung des Küen-lün der kolossale Hindu Khu 
(Hindu-Berg) oder indische Kaukasus auf, dessen höchster ge¬ 
messener Gipfel im NW. von Dfchellalabad 19,000' Höhe erreicht, 
mit dem Bergpaß Hindu-Kufch (Hindu-Tödter). Er macht die 
Wasserscheide zwischen dem Indus u. Amu u. erniedrigt sich von den 
Becgpässen von Bamiyan in dem Paropamisus der Alten gegen 
Herat hin bis 2400' zum niedrigen Nordrande von Iran. Vom 
Ost-Ende zieht sich, mittels des Kabulstromes in den Khaiber- 
p äffen durchbrochen, das indisch-persische Grenzgebirge 
längs des Indus nach S., in seinem hierher gehörigen Theile Soli¬ 
mán Khu genannt, ein System von parallel laufenden Ketten, zwi¬ 
schen denen sich Längenthäler z. Th. von beträchtlicher Breite besinden. 
In der Hauptkette erhebt sich der Tuchti Solimán (Salomons- 
thron) zu einer Höhe von 12,800'. Weiter im S., etwa unter 
30° N. Br. und 85° O. L., ist der von Kandahar nach der Tiefebene 
des Indus hinabführende Bolán-Paß tief eingefchnitten auf einer 
Länge von 10 d. Meilen. Gegen S. fällt der Hindu Khu zu dem 
bis über 6000' hohen Plateau von Kabul ab; dieses wird wieder 
im S. von dem 9000' hohen Plateau von Ghasna überhöht, 
noch weiter im S. folgt das niedrigere Plateau von Kandahar. 
Im W. dieser Hochländer senkt sich Iran am tiefsten in dem östlich¬ 
sten Kh ora san (im weiteren Sinne), dessen nördlicher Theil das 
oasenartige fruchtbare Thal-Gebiet des Steppenflusses Herirud mit 
H e ra t einfchließt, während der südliche, Seistan od. Sedfch están 
gen., das Hilmendthal u. die Thälcr der übrigen kleinen Zuflüsse des
	        
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