Freistatt Peru.
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Reste der über baö Hochgebirge in einer Höhe von 13,800' bis fast nach
Cuzco geführten Uncastraße u. Trümmer eines Uncapalastes. Cuen^a im
O. des Busens von Guayaquil, 20,000, Baumwollfb. Loja, 10,000, in
dessen Nähe die beste Chinarinde. Guayaquil unweit der Md. des Fl.
gl. N., 17,000, Haupthafen, lebhafter Hd. (Kakao, 1856 üb. 13 Mill. Pfd.)
Freistaat Peru.
24,000 □ M. , 1852 : 2,106,000 E.
Lage zwischen 21^u. 3^"S. Br., 51 u. 63^0 W. L. Grenzen:
im N. Ecuador, im O. Brasilien u. Bolivia, im S. Bolivia, im SW.
u. W. der große Océan. *
Gewässer. Der größte Strom der Erde, der Mkaranon od.
Amazonen-Strom, gehört mit seiner Quelle u. seinem Oberlaufe
Peru an. Er entspringt unter 10^st S. Br. aus dem Lauricocha-See,
heißt anfangs auch Tunguragua, durchströmt bis c. 5° Br. das
Längenthal zwischen den beiden westlicheren Andenketten, wendet sich
dort östlich u. bildet von da an die Grenze geg. Ecuador. Aus Peru
empfängt er auf der rechten Seite 1) den H u a l l a g a , dessen Quellen
auf dem Gebirgsknoten von Huanuco und Pasco nahe an dem Ur¬
sprung des Märanon liegen; 2) den sehr bedeutenden Ucayale, wel¬
cher anfangs Ap u ri m ac heißt u. feinen Ursprung in einem kleinen
Alpensee westl. vom Titicaca-See hat, die Ostkette der Andes in wil¬
dem Aickzacklauf durchbricht und darauf nach N. in die Pampas de
Sacramento strömt; 3) den Pavari, welcher die Grenze geg. Brasi¬
lien macht. In der Abdachung zum großen Océan ergießen sich nur
unbedeutende Küstenflüsse. Auf der Grenze gegen Bolivia liegt der
größte Alpensee der neuen Welt, der Titicaca oder See von
Chuquito (v. 280fIjM.) in einer Höhe von 12,850'. Er nimmt
15 Flüsse auf, hat aber nur einen Abfluß, ist unergründlich tief und
hat schwach salziges Wasser von der Farbe des Meeres. Auf einer
seiner zahlreichen Inseln, welche Titicaca heißt, ist der Sage nach der
Sitz der ersten peruanischen Kultur u. der heil. Begrä'bnisplatz der
ersten peruanischen Könige zu suchen.
Boden u. Klima. Der Westküste entlang zieht sich ein hier
u. da bis 15 M. breiter, ebener u. meistentheils sandiger Küstenstrich ^
(los Vallos od. die Thciler gen., weil nur die bewässerten Thal¬
gegenden fruchtbar sind), der oft von Erdbeben heimgesucht wird.
Merkwürdig ist die in einem großen Theile des Jahres hier herrschende
verhältnismäßige Kühle, die nicht von den nahen Schneegebirgen,
sondern von Nebeln herrührt, welche der aus den Südpolargegenden
kommende Strom kalten Meerwassers hervorruft, der bei Valdivia u.
Conception an die Küste von Chile schlägt u. längs derselben bis Cap
Parina fließt, um hier in die Äquatorialströmung nach W. überzu¬
gehen*). Im O. davon steigen die Andes auf, welche auch hier
wie in Ecuador aus zwei Parallelketten bestehen, die sich in dem Ge-
*) An der Küste von Lima ist die Temperatur des stillen Océans 12,5« R,.
während sie außer der Strömung unter gleicher Breite 21° beträgt.