Full text: D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus

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Amerika. 
u. geg. Brasilien im W., S. u. SO. sind noch nicht genau bestimmt. 
Die bedeutendsten Flüsse sind der Essequibo, der kurz vor seiner 
Mündung links denCuyuni aufnimmt, der D e m er a ry (Demerara), 
B e r b i c e, C o r e n t i n, S u r i n a m, M a r o n i u. O y a p o e. Durch 
reichliche Ablagerung von Sand u. Schlamm in den niederen Gegenden 
wie durch Katarakten in den oberen wird die Schiffbarkeit derselben be¬ 
schränkt. — Das Innere besteht aus einem wilden, unwegsamen, noch 
wenig bekannten Berglande, das sich inselartig aus den Ebenen des 
Orenoco u. Maranon bis zu einer Höhe von 6 — 7000' erhebt, mit 
Urwald bedeckt u. die Heimat der rohesten Jndianerstg'mme ist. In 
Terrassen fällt es zu den bebauten Küstenniederungen ab. Das See¬ 
ufer, an dem sich lange Schlammbänke hi'nziehen, ragt kaum über 
die Meeresoberfläche empor und der Boden der niederen Gegenden ist 
theils Sumpf, thcils mit Urwald oder weiten Grasfluren savannen¬ 
ähnlich bedeckt, theils das fruchtbarste, von den Europäern zur Plan- 
tagenwirthschaft benutzte Marschland. — Die Hitze wird zwar von den 
herrschenden N. - u. O.-Winden gemäßigt, aber die Luft ist sehr 
feucht u. das Küstenland daher in der nassen Jahreszeit (zweimal im 
Jan. u. Febr. u. vom Mai bis Juli) im höchsten Grade ungesund. 
In den höheren Gegenden des Inneren herrscht ein gemäßigtes, ge¬ 
sundes Klima. — Produkte: Eisen, Kupfer, Zinn; die meisten 
westindischen Plantagengewächse, namentlich Zucker, Kaffee, Kakao u. 
Baumwolle, Gewürze (Eayenne-Pfeffer), Bau- u. Färbehölzer in un¬ 
erschöpflicher Menge; Jaguare u. a. wilde Thiere, die meisten europ. 
Hausthicre, viele Fische u. s. w. 
I. Das britische Guayana, ursprünglich von den Niederländern kolo¬ 
nisiert, aber 1803 von den Engländern besetzt, im O. durch den Eorentin 
vom niederländ. G. getrennt, 4700 m M. 127,000 E. (80,000 Neger, nur 
8000 Weiße). Auch hier sind Coulies aus Ostindien eingeführt worden (vgl. 
Mauritius S. 314). Drei Kolonien (Grafschaften) Demerara, Esse¬ 
quibo und Bcrbice. Hst. Georgetown (früher Sta brock) am Dcme- 
rary, 20,000 (c. 16,000 Farbige), Res. des Gen. - Gouverneurs, Hf. Neu- 
Am st erd am am Berbice, Hauptort von Berbice, 3000. 
II. Das niederländische Guayana (Surinam), im Jahre 1667 den 
Engländern von den Holländern entriffen, zwischen den Flüssen Eorentin und 
Maroni, 1815 LI M., 12,400 freie Europäer u. Kreolen, 39,400 Neger¬ 
sklaven. Die sogen. Maron- od. Busch-Neger, d. h. entlaufene Neger, welche 
im Innern unabhängig leben, schätzt man auf 8000, die Indianer, die in 
Folge ihrer Trunksucht immer mehr abnehmen, auf 1000. Unter den Einw. 
sind c. 18,000 mährische Brüder. Hst. Paramaribo am Surinam, 19,000 
(darunter 17,000 Neger u. Farbige), Sitz des Gouverneurs, dem ein hoher Statt) 
beigegeben ist, große Rhede. Fort Amsterdam unweit d. Md. d. Surinam. 
III. Das französische Guayana (Cayenne), 1676 gegründet, östlich 
vom Maroni, 1300 □ M. 30,000 E. (18,000 Neger). Seit 1852 hat Frank¬ 
reich Verbrecher, namentlich politische, hierher deportiert (1857 in 13 Straf¬ 
anstalten 3358 Personen). Hauptort Cayenne auf der kleinen Insel gl. N., 
3000 E., Sitz des Gouverneurs. 
Kaiserthum Brasilien. 
147,600 □ M. 7| Mill. E. 
Lage zwischen 4° N. u. 33° S. Be., 17 u. 55" W. L. Grenzen: 
Im N. der atlantische Ocean, das europäische Guayana, Venezuela
	        
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