Object: [Theil 3, Abth. 2] (Theil 3, Abth. 2)

2vz. Die Malerkunst. 
Maler bildet die vorgezeichneten Figuren auf eine ebene 
Fläche mit dem Pinsel durch Farben. Diese sind entweder 
rnit Wasser und Gummi, oder mit Oehl angemacht, oder es sind 
trockene Kreiden. Daher unterscheidet man die wassermalerei, 
hie (pehlmalerei, und die Pastellmalerei. Die Wassermalerei, be¬ 
sonder- auf nassen Kalk (a! Fresco), kannte man schon lange bei 
Yen Griechen und Römern. Mit trocknen Pastellfarben male man 
-uf die rauhe Seite von feinem Pergament. Diese Pastellgemälde 
find aber nicht dauerhaft. L)ehlgemälde schätzt man wegen ihrer 
Dauerhaftigkeit am meisten. Der Maler sitzt bei seiner Arbeit 
vor einem Gerüste, der Staffele», an welche bas Gemälde gelehnt 
ist. Seine Hand ruhet auf dem davorgehaltenen LNalerstock. 
Das Brettchen, auf welchem er die Farben mischt, heißt die pal- 
kette. Zu einem guten Maler gehören Geschicklichkeit im Zeichnen, 
Kenntniß der Farben und ihrer Mischung, Geschmack und makrA 
fche Anlage» 
204. Die Bildhauerkunst. 
Bildhauer bildet die Gestalten der Gegenstände theils in 
Holz, theils und vorzüglich in Stein nach. Gemeiniglich 
macht er sich erst ein Modell, welches fein Auge und seinen 
Meißel leitet. Die Verfertigung der Modelle setzt eine voll¬ 
kommene Fertigkeit in der Zeichenkunst voraus, weil der Künst¬ 
ler ihnen sonst unmöglich Ebenmaaß und Geschmack ertheilen 
kann. Er wählt zu dem Modelle eine solche Masse, welche 
sich unter seiner Hand leicht nach den gefaßten Gedanken bilden 
läßt, und wovon er ohne Schaden abnehmen und hinzuthun 
kann. Ec nimmt daher Gips, noch lieber Wachs, am liebsten 
Thon, weil derselbe die feinen Züge mit Hülfe eines nassen 
Schwammes und eines Pinsels am besten annimmt. Nach 
seinem Modelle fangt er nun an, seinen Holz- oder Steinklotz 
mit Meißeln zu bilden.
	        
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