Full text: Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde

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zur Reife gelangen, und dann abfallen zur neuen Aussaat, um 
wieder Pflanzen derselben Art hervorzubringen. 
Nicht alle Pflanzen blühen, ehe sie Frucht ansetzen. Die Moose, 
Flechten, Pilze (Schwamme), Schimmel, Farne, Schach¬ 
telhalm, Seegras (Algen, Tange, Fncus, Wasserfä¬ 
den) bringen unzählig viele Saamen (Sporen) hervor, ohne je 
Blumen gebildet zu haben. Man hat sie Samen- oder Sporen- 
Pflanzen (Cryptogamen) und diejenigen, welche vor der 
Fruchtbildung Knospen und Blüthen treiben, Vlumen-Pflanzen 
oder Phanerogamen genannt. 
3. Das Wachsthum der Pflanzen von der Entwickelung ans 
dem Samen bis zur Frnchtreife ist nun beendigt und hiemit ist 
auch die Lebensperiode sehr vieler Pflanzen geschloffen. Wurzel, 
Stengel und Blätter welken, entfärben, fallen ab und verdorren oder 
faulen. Man nennt sie jährige oder Sommergewachse; sie 
keimen im Frühlinge und sterben im Sommer oder Herbste ab. 
Hiezu gehören : die Sonnenblumen, der Buchwaizen, die 
Sommergerste, de^Hafer, Hans, Flachs, ferner Erbsen, 
Bohnön, Linsen, Wicken, Kresse, Radieschen und an¬ 
dere. Viele Gewächse haben eine längere Dauer, indem ihre Wurzeln 
nach der Samenreife und dem Absterben des Stengels sich während 
des Herbstes und Winters lebend in der Erde erhalten, im nächsten 
Frühlinge neue Stengel und Blätter treiben und somit wieder ein 
neues Lebensjahr beginnen. Solche Pflanzen heißen ausdauernde 
oder perennirende Gewächse, wie die meisten Gräser, 
Klee, Spargel, Skorzenere oder Hafer würz, Zwiebel, 
Lauch, Schnittlauch, Sellerie, Hopse», die Zaunrübe, 
Kettenblume (Löwenzahn), das Masliebchen, die Nel¬ 
ken, Tulpen, Lilien rc. rc. Gehen die im Spätsommer und 
Herbste ausgestreuten Samen noch in demselben Jahre auf, wie : 
Roggen, Weizen, Wintergerste, Karten, Winterreps, 
Feldsalat und andere, so überwintern die jungen Pflanzen und 
blühen erst im darauffolgenden Frühlinge und Sonimer. Diese 
werden 2jährige Gewächse, auf dem Acker Winterfrucht ge¬ 
nannt. Bäume und Sträucher mit holzigen Stämmen haben die 
längste Lebensdauer und sterben erst nach vielen Jahren und Jahr¬ 
hunderten ab. Nach den Jahresringen der Stämme hat nian das
	        
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