OestreichischeS Kaiserthum.
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baren Saar, mit St. Johann durch eine Brücke verbunden, 6500E.
Gymnasium, Eisenwaaren-, Blech-, Draht-, Porzelan-, Spielkarten-,
Alauns. Saarlouis (Saarlibre) an der Saar, 6972 E. Fest.,
Gymnasium, Synagoge, Blei- und Eisenmincn, Gerber., Drahtzieh.,
Gewehr- und Stahlfäbr. Saarburg an der Saar, 1572 E- Alaun-
sied., Salmiaks., Weinbau. Wi ttlich'an der Lieser, 2063E- mit lieber»
bleibseln von römischen Bädern. Merzig an der Saar, 2522E> Wein¬
bau, Schiffbau, Schifffahrt. Otweiter an der Blies, 2654E. altes
Schloß, Barchents. Duttweiler 1 M. nördlich von Saarbrück, 985 C.
Eisen- und Alaunhütten.
Von dem Fürstenthum Neuenburg oder Neufchatel s. S.77.
§. 9. Das östreichische Kaiserthum.
Lage, Gränzen, Größe. Das östreichische Kaiserthum
liegt zwischen 20» 13'—44° 17' O. L., 42« 15'— 51° 2'39"
N. B., gränzt im O. an Rußland und die Türkei, im S. an die
Türkei, das adriatische Meer, den Kirchenstaat, Modena, Parma,
die sardinischen Lande, im W. an das adriatische Meer, an die sar-
dinischen Lande, Helvetien und Teutschland, im N. an Teutschland,
den preußischen Staat, die freie -Stadt Krakau, Polen und
Rußland, und enthalt 12,200f □ M.
Boden und Klima. Die natürlichen Bodenverhältnisse
der zu Teutschland und Italien gehörigen östreichischen Landestheile
haben wir schon in den diesen Landern vorangeschickten allgemeinen
Bemerkungen geschildert; wir haben also hier nur noch auf den öst¬
lichen Theil der Monarchie, d. h. auf Galizien und Ungarn nebst Sie¬
benbürgen, Slavonien, Kroatien und Dalmatien Rücksicht zu nehmen.
Das schmale Küstenland Dalmatien wird von den Zwei¬
gen der dinarischen Alpen durchzogen, die hier unter dem
Namen Wellebit- oder Morlachisches Gebirge mit kurzen
Aesten zum adriatischen Meere abfallen; doch giebt es auch viele
Flachen, aufgeschwemmtes Hügelland von Sand und vulkanischem
Boden, den nur kurze Küstenflüsse bewässern. So findet man
hier auf einem engen Raume die grellsten Widersprüche der Natur
vereinigt, Italiens Olivenwälder und afrikanische Sandwüsten,
fruchtbare Ebenen und rauhe Gebirgsgegenden. Die zum Theil
sehr zerrissene Küste ist von den zahlreichen dalmatischen In¬
seln umlagert, die meist lang gestreckt eine fruchtbare, wellen¬
förmige Oberfläche haben, und gute Ankerplätze darbieten.
Der zwischen Drau und Sau liegende Theil Kroatiens
und Slavoniens ist mehr hügelig als gebirgig, indem nur die
östlichsten niedrigen Ausläufer der steyerschen und karnischen
Alpen sich hineinziehen, und zu Ebenen abfallen, die theils
fruchtbar, theils mit ausgedehnten Wäldern und weiten Sümpfen
bedeckt sind. Anders gestaltet sich dagegen der südwärts der Sau
gelegene Theil Kroatiens. Hier erheben sich zwischen Sau und