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Türkisches Reich tiub griechischer Staat.
abhängige, innere Verwaltung. Serbien hat einen beglaubigten Agen»
ten beim Divan, und stellt im Kriege ein Contingcnt von 12,000 Maun.
' Nach der ältern Einteilung bilden ungefähr die Snndschake 1, 2
und 6 die Landschaft Thrakien (Rumänien) ; 3, 4, 5 und 7 Bulgarien;
8—IO Makedonien; 11 Thessalien; 20, 21 und 22 Serbien; 12—18
und 2O Albanien; 12 Epirus, Acarnanicn, Aetolien; 13 Thesproticn.
II. Das Ejalet Bosna umfaßt Bosnien, wozu gewöhnlich auch
die Herzegowina, türkisch Dalmatien und Crvatien gerechnet werden,
und enthält 6 Sandschake. f
1) Travnik mit der Hst. Bosna Seras (Serasevo), 65,000
E. 1O0 Moscheen, Schloß, Eisenbergwerke, Gewehr- und Säbels. Han¬
del. Die St. Travnik 6OOOE. Sitz des Beglerbeg. Lasch lidscha
(Plcvle). Rahovicza. Die Fest. Berbir oder Gradischka
(Gradlska) an der Sau und Vihacz oder Bihatsch an der Unna.
2) Jsvornik (Zvornik) mit der St. gl. N. am Drin, 14,000
E. hohes Schloß.
3) Her sek (sonst Herzegowina) mit der festen Hst. T re bin (Tre-
bignc) 1O,OOOE. Die St. Mostar an der Narenta, Kling-enf,
4) Srcbernik mit der Hst. gl. N.
5) Banjaluka mit der Hst. gl. N. 15,OOOE.
6) Novibazar(Icnibasar) mit der Hst. gl. N. 8000(5.
III. Das Ejalet Dschesair oder die Statthalterschaft des Kaplr-
dan Pascha umfaßt die türkischen Inseln des azoischen Meeres mit Aus¬
nahme von Creta und einige Küstenstriche beider angranzcndcn Erdthcile.
Die zu Europa gehörenden Theile dieses Ejalets enthalten von den
ehemaligen 6 Sandschaken nur noch 2,^ nämlich:
1) Galiboli, das südliche Küstenland Thracicns, wo die Hst.
Galiboli (Galipoli) an der Dardancllcnstraßc, 17,OOOE. Sitz des
Sandschaks und eines griech. Bischofs, Hafen, Handel. Die St. Seres
oder Sirus in einem schönen Thal, 25,0008. Baumwollbau. KcSrie,
Castorea, an einem See, 16,000 E. Weinhandel. Die Schlösser
(Damals) oder Dardanellen am Hellcspont, türk. Kilidbar und
Boghas-Hezürleri (die andern liegen in Asien).
2) Lesbos oder Midillii mit den Inseln Taso (Taschos),
Samodraki (Semadrek, Samothrace), Jmbro (Imbrus)'
Lemnos (Limijc, Stalimene, mit der Siegelerde, die als ein
Heilmittel ausgeführt wird), Skiato, Skopelo, Palagnisi; die
Inseln Lesbos, Muskonisi und Tcncdos liegen näher bei Asien. Bau
den 6 andern Sandschaken des Kapudan Pascha s. bei der afiat. Türkei
No. 2. und 8.
IV. Das Ejalet Kandia, kürzlich von der Pforte dem Pascha
von Aegypten übergeben, mit der Insel Kandia odcr Kirid (Creta),
Gcwinn von Gummi Tragant, Korn, Südftüchten, Del, Honig rc.
188(- □ M. 270,000 E. zur Hälfte Griechen, zur Hälfte Türken; mit
3 Sandschaken: Kandia, Rctimo und Kanea und der St. Kan ca
(einst Kydonia) 12,OM E. Sitz eines griech. Bischofs, Hafen, Handel.
Kandia 15,050©. Sitz des BeglerbegS und eines griech. Erzbischofs.
Re timo Citad., Hafen. ' ' 1
Hierzu kommen endlich die mittelbaren Länder, die ihre eige¬
nen, doch vom Großsultan abhängigen Hospodarö oder Woiwoden
von griechisch-christlicher Religion haben, welche nach altem Gebrauch
von den Divans aus den Bojaren auf Lebenszeit gewählt, und durch
die Pforte bestätigt werden, die den Hospedaren nur die Belehnung er¬
theilt, und der sie einen jährlichen Tribut zahlen.
1) Das Fürstcnthum Moldau, türk. Bogdan, 8034 □ 93.
380,000 E., Moldauer, Zigeuner, Juden, Grieche« und Armenier. Dir