Full text: D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen

Asiatisches Rußland. . 
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Seen. Die Landseen dieses Theils von Asien sind von großer 
Bedeutung. Wir merken: 1) den Kaspi-See auf der S. W. 
Gränze des Reichs, der größte bekannte Landsee, wahrscheinlich der 
Rest eines ehemaligen Meeres, mit salzigem Wasser, 30V F. unter 
dem Niveau des schwarzen Meeres. Seine Lange von N. nach S. 
betragt an 140, die größte Breite an 03 M., der Flächeninhalt 
gegen 6000 □ M., die Tiefe an 600 F. 2) Der Aral- (d. h, 
Adler) oder blaue See, von dem vorigen durch einen sandigen, 
muschelbedeckten Isthmus getrennt, und früher wahrscheinlich ein 
großes Binnenmeer mit ihm, hat salziges Wasser, und ist an 45 M. 
lang, bis 30 M. breit, mit einem Flächeninhalt von 1124 □ M. 
3) Der Baikal-See oder das heilige Meer, ein 84M. langer, 
bis 10 M. breiter, an 500 F. tiefer Älpensee in Daurien, der bei 
einer Meereshöhe von 1715 F. mit senkrechten Felswänden umgeben 
ist, über welche die Schneeberge empor ragen; in der Nahe der Ufer 
liegen zahlreiche Felsinseln. Außer diesen drei genannten giebt es 
sehr viele kleinere Seen, und besonders in den Steppen fast zahl¬ 
lose Salzseen. 
Flüsse. In der Abdachung zum schwarzen Meere: 1) der 
Rioni (Phasis), kommt vom Kaukasus und dem moschischen Ge¬ 
birge, fließt westwärts durch Jmirethi und Guriel, und mündet 
schiffbar in das schwarze Meer. 2) Der Kuban, siehe S. 192. In 
der Abdachung zum kaspischen See:, 1) Der Kur, entspringt auf 
der Ostabdachung der moschischen Gebirge in der Gegend von Akaltsik, 
fließt ostwärts, tritt über Tiflis in sein mittleres Stufenland, durch 
den Engpaß Ganga in das fruchtbare Mogan, wo ec durch ein 
weites Deltaland mit vielen verschlammten Mündungen in den 
Kaspi-See fließt. Links erhält ec außer vielen anderen Zuflüssen 
vom Kaukasus den Aragwi; rechts vereinigt sich 15 M. vor der 
Mündung der Ara sch (Araxes) mit ihm, der auf dem Hochlande 
Armeniens am Bingheul, östlich von Erzerum entspringt, S. O. 
die Hochebene durcheilt, dann in vielen Katarakten und Strom¬ 
schnellen den N. O. Rand des Hochlandes hinabstürzt, und durch 
das flache Deltaland in der Provinz Schirwan sich mit dem Kur 
vereinigt. 2) Der Terek, entspringt auf der Nordseite des Kau¬ 
kasus, am schneebedeckten Chochi, entströmt erst O., dann plötzlich 
N. W. dem Hochgebirge über Wladi-Kaukas, wendet sich dann 
über Mosdok, an dem Abfall des Gebirges hinfließend, und geht 
so, von Kislar an ein weites Deltaland bildend, mit vielen seich¬ 
ten Armen nach einem Lauf von 50 M. in den kaspischen See. 
An seinem Ufer zieht sich bis zum azowschen Meere eine Reihe klei¬ 
ner Festungen hin, zum Schutze gegen die Gebirgsvölker, die kau¬ 
kasische Linie genannt. , 3) Die Kuma, entspringt W. vom Terek 
am Kaukasus, fließt erst N. O., dann O. durch ^die sandige, salz¬ 
haltige und baumlose kumanische Steppe, die N. bis zur
	        
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