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Südabfall Hochafrika's.
abhängigen Reiche N' Goyo oder Angoy, wo der Hafenplatz K a b i n d a,
in dem starker Sklavenhandel getrieben wird.
2) Kakvngo im N. des Zaire, mlt dem Hauptort des Königs
Kingela, und dem von Europäern besuchten Hafen Malimba.
3) Kongo im Süden des Zaire, mit der portugiesischen Stadt S.
Salvador oder Kongo 40,000 E. karholische Kirchen, Citadelle mit
dem königl. Palast. Pemba mit 10,000, meistens christlichen E. kön.
Residenz.
4) Angola (Dongo) mit der portugiesischen St. Sän Paolo de
L o an da 18,000 E. Sitz des portugies. Bicekönigs und eines kathol.
Bischofs, mit katholischen Kirchen und Klöstern und einem etwas befe¬
stigten Hasen.
5) Beng uela im S. von Angola, mit der portugiesischen Hafenst.
S. Felippe de Benguela, Sitz eines portugies. Gouverneurs.
§♦ 9. Der Südabfall Hochafrika'ö oder
das Capland
erstreckt sich von der Südspitze Afrika's bis zu den Kafernländern,
340 25'— 30° S. B., und enthalt 6000 □ M. Das Südende
Afrika's bildet keine hervorragende Spitze, sondern eine von W.
nach O. über 100 M. fortlaufende Küste, deren Südpunkt das
Nadelcap (l'Agulhas) unter 34048' S. Br. liegt. Aus den
Fluthen des Meeres steigt hier das Hochland von Afrika in drei
über einander liegenden Terrassen empor. Die erste Terrasse
vom Meere aus ist das Küstenland, fruchtbar an den Küsten¬
flüssen, sonst sandig oder felsig. Im O. verengt es sich bis auf
2 M. Breite, erweitert sich aber zu 15 M. Breite im S. und W.
wo es sich bis zur Mündung des Oranje-Flusses verfolgen läßt,
und durch die von N. gen S. streichenden, 4000 — 5000 F. hohen
Chamies und Bokkevelds Berge gegen die zweite Terrasse
begranzt wird. Zweige dieser Ketten treten besonders im S. W.
bis an die See, und so im W. die Vorgebirge St. Martin
an der Helenen-Bai, die Saldanha - Bai, die Tafelbai
mit dem Löwenberge — 2200 F. und dem östlicher liegenden
Tafelberge — 3500 F. und dem Teufelsberge — 3300 F.;
in S. das Cap der guten Hoffnung und das falsche
Cap, zwischen beiden die falsche Bai, das Nadelcap, die
Sebastians-, Muschel-, Plettenbergs-, Camtoos- und
Algoa-Bai, alle den S. O. Winden offen, so wie die west¬
lichen Buchten den N. W. Winden. Bemerkenswerth ist die
starke Meeresströmung aus dem indischen Ocean, welche die
ganze Küste mit zwei breiten parallelen Sandbänken umgeben hat,
südlicher die Albionbank, nördlicher die Nadelbank, deren Bran¬
dung das Landen sehr erschwert. Unter den vielen hier münden¬
den Küstenflüssen, welche alle auf der zweiten Terrasse entstehen,
sind die wichtigsten: der Elephantenfluß mit dem großen