Full text: D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen

44 Europa. 
§♦ 2. Das Königreich Portugal 
Lage, Gränzen, Größe. Portugal liegt vom 8° 15'— 
11° 55' L., 36° 55' — 42° 13'33,, gränzt im N. und O. 
an Spanien, im S. und W. ans atlantische Meer, und enthält 
1933 Q. M. 
Boden und Klima. Portugal, der südwestliche Theil der 
pyrenäischen Halbinsel, ist von Spanien nur durch politische, nicht 
durch natürliche Gränzen geschieden, daher in allen seinen Boden¬ 
verhältnissen als die westliche Fortsetzung jenes Landes zu betrach¬ 
ten. Zwischen Minho und Douro ist abwechselnd Berg- und 
Hochland, die westlichste Fortsetzung der Hochebene von Altcasti- 
lien und Leon, ganz erfüllt mir südlichen und westlichen Zügen 
der galizischen und asturischen Gebirge, die bis zur steilen, zer¬ 
rissenen Küste fortgehen. Im S. des Minho zieht die Serra 
von Suazo, im schneebedeckten Gaviarra 7400 F. hoch, ge¬ 
trennt durch den Fluß Lima vorder Serra Gerez, die 4800 F. 
ansteigt; südlich davon reicht die Serra da Amarao fast bis 
zum Douro hinab; östlich ist das 2 — 3000 F. hohe Plateau von 
Guarda, welches N. O. von der 7000 F. hohen SerraMonte- 
zinho begränzt wird, und sich tief zum Douro hinabsenkt. Als 
Fortsetzung des castilischen Scheidegebirges tritt die 7200 F. hohe, 
über die Schneelinie reichende Serra Estrella nach Portugal, 
mit sanftem Nord- und steilem Südabfall, die westlich bis vor 
die Thore Coimbras und an die sumpfige Küste reicht, südwestlich 
mit ihren Zweigen den Tejo begleitet und als Granitgebirge von 
Cintra mit dem Vorgebirge Rocca endet. Im S. der Tejo- 
mündung streicht die niedrige Serra de Arabida. Zwischen 
Tejo und Guadiana ist Hochland, die allmälige Abdachung des 
spanischen Estremadura, südwestlich begränzt von der 4000 F. 
hohen Serra de Monchique, einer Fortsetzung der Sierra 
Morena, welche Algarbien zu einem abgeschlossenen Küstenlande 
macht, und im Cap Vincent endet. Die Gebirge der nörd¬ 
lichen Hälfte sind sehr rauh und kalt, die Schneegränze nur 
7000 F. hoch; die Hochebenen und Berge dürr und waldlos, die 
Thäler und Ebenen äußerst milde, angenehm und zum Theil sehr 
fruchtbar. 
Flüsse. Auch seine Hauptflüsse, den Minho, Douro, 
Tejo und die Guadiana hat Portugal mit Spanien gemein, 
bei welchem Lande das Nöthige von denselben gesagt worden ist. 
Unter den Küstenflüssen sind die wichtigsten von N. nach S. der 
Lima, Cavado, Vouga, Mondego, Sado oder Sadao. 
Produkte: Wein (Portwein rc.), Baumöl, Reis, etwas 
Getreide, Mais, Südfrüchte (Feigen, Orangen, Citronen, Apfel¬ 
sinen, Pomeranzen, Mandeln, Kastanien rc.), Johannisbrot,.Anis,
	        
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