Stinten' 3r
Adels und der Geistlichkeit befänden, Md wenn die
zahlreichere Menschenklaffe gegen Leide in die Höhe
kommen könnte. Sie erliegt unter dem Drucke; daher
wird dre Güte des Bodens nicht gehörig benutzt,
die Manufakturen und sogar die Straßen vernach»
läßiget Sardinien ist vielleicht ausser der Türkei in
Europa das einzige Land, in welchem sich weder Chaus¬
seen noch Posten, noch Wirthshäuser befinden. Die
Zahl der Einwohner beträgt nur 560,000 und die
sämmtlichen Einkünfte des Königs erreichen kaum
600,000 Gulden, wovon er die nöthigen Truppen und
seinen Hofstaat nähren muß. Ehemals entlehnte er
von der Insel nur den königlichen Titel und kümmerte
sich wenig um die geringen Einkünfte, weil er zu«
gleich Besitzer von dem reichen Piemont rc, auf dem
festen Lande Italiens ist,
Die Hauptstadt Cagliari an der Südküste ist gut
gebaut, hat einen sichern Hafen, eine Universität nnd
Zg,ooo Einwohner. An der Nordtüste liegt Safsari
mit 30,000 Einwohnern. Milis, die schönste Gegend
der Insel, mit Citronen 1 und Pomeranzrnwälderm
Um Sardinien herum liegen mehrere, meistens an*
bewohnte Inseln, worunter Achinara mit vielen Hirschen,
wilden Schweinen, Ziegen und Falken. Die Fischerey
ist übrigens einer der wichtigsten Zweige Sardiniens, be¬
sonders der starke Thunsischfang.
Das Herzogthum Genua
seit dem io. Dez. 18 »4 mit Sardinien vereinigt, ent.
hält iooQ Meilen 620,000 Einw., ist wegen der Apen,
ntnen sehr gebirgig, aber doch fruchtbar an allen
Südfrüchten.
Genua-, die berühmte Handelstadt an dem gleich¬
namigen Meerbusen, mit wichtigen Festungswerken, gejO
gen 88,000 Einw.; prächtigen Pallästeu z. B. dem Uw