147
Thiere giebt es sehr viele, namentlich Elephanten, Flußpferde u.s.w.
Die Einwohner sind meist Neger von der schwärzesten Farbe.
Sie liebelt sehr die Musik; die Männer jagen und fischen, die
Weiber müssen die häuslichen Geschäfte und den Landbau be¬
sorgen.
2. Nigritien oder Sud an nennen wir das Innere Afrika's
südlich von der großen Wüste; der N ig er oder Jolib a, ein
gewaltiger Strom, fließt durch das Land, und soweit die Bewasse-
rung geht, ist das Land fruchtbar, außerdem ist es wüste. Die
Einwohner sind theils Neger, theils andre Stamme, und theils
Muhammedaner, theils Götzendiener. Die Sklavenmarkte sind
hier sehr gewöhnlich; aus einen Freien rechnet man drei Sklaven.
Tombuctu und Bornu werden als wichtige Städte genannt.
(S. nachstehende Abbildung.)
3. Oberguinea oder das nördliche Guinea nennt man
den Küstenstrich am atlantischen Ocean, südlich von Senegam-
bien, bis zum Cap Lopez, und die Europäer nennen die einzelnen
Theile des Landes, nach den Handelsartikeln, die sie hier eintau¬
schen, Goldküste, Sklavenküste, Zahnküste, Pfefferküste. Das
Innere ist wenig bekannt, die Küste dagegen reich an guten Ha¬
fen; die Hitze ist sehr heftig und ungesund; wilde Thiere giebt es
auch hier genug. Die Einwohner sind Neger. Sie sind sehr
roh, verehren Schlangen und andre Gegenstände als Götter, und
bekriegen sich fortwährend unter einander, um Sklaven zu machen.
Diese Unglücklichen werden dann an die Sklavenhändler ver¬
tauscht gegen Tabak, Rum, Glas, Pulver rc., dann in Schiffe ge-
Fragen: Woher hat Nigritien den Namen? Welche Art Han
del wird besonders in Oberguinea getrieben? Auf welche Weise ge¬
winnen die Neger ihre Sklaven?
10*