161
Ungeheure Urwälder, wo die Bäume stehen, bis sie von selbst ver¬
faulen , trifft man an. Wenn Du die hohen Lerchenbäume und
Tannen, die riesigen Cedern, Mahagonibäume, immergrünen
Eichen, Ulmen, oder die hohen schlanken Palmen, die Gummi¬
bäume, Tulpenbäume sähest, würde Dein Herz über die Wunder
der Natur staunen; aber auch sehr nützliche Bäume erzeugt der
Boden, wie den Kakao-, Chinarindenbaum, die Agave und an¬
dre nützliche Bäume. Die Baumwolle, das Zuckerrohr, der
Kaffee ist in die wärmern Länder Amerikas verpflanzt und dort
unzählig vermehrt worden. Endlich sind auch die Kartoffeln
und der Tabak amerikanische Gewächse; Franz Drake, ein Eng¬
länder , führte gegen das Ende des 16. Jahrhunderts die Kartof¬
feln in England ein. Wenn in jenen großen herrlichen Wäldern
nicht so viele gefährlichen Thiere wohnten, so könnte man aller¬
dings dieselben ein Paradies nennen.
4. Das Thierreich ist ebenfalls sehr gesegnet, doch fehlen die
Elephanten und Rhinozerosse; das größte Landthier ist der ame¬
rikanische Bison oder Buckelochse. Europäische Hausthiere, wie
Pferde, Esel, Kühe, selbst Gänse, Hühner, haben erst die Spa¬
nier und Engländer nach Amerika gebracht, aber diese Thiere
haben sich ungeheuer vermehrt. Von reißenden Thieren findet
man mehrere Arten Bären und Wölfe im Norden, Jaguare und
Cuguare, pantherartige Thiere in den heißen Ländern; von
Wild Rennthiere, Elennthiere, Hirsche, Rehe; Bergschafe; im
Meere Seehunde, Seelöwen, Wallfische. Außer den euro-
F ragen: Welches find wichtige Pflanzen, die sich in Amerika
allein oder vorzüglich finden? Wodurch hat sich Franz Drake um
ganz Europa verdient gemacht? Welches ist das größte Landthier
Amerika's?
II