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Besch affenheit d er Sonne. Um nicht von dem Hellen 
Sonnenlichte geblendet zu werden, muß man sich farbiger oder ge¬ 
schwärzter Glaser zur Betrachtung der Sonne bedienen. Durch diese 
gesehen erscheint die Oberfläche der Sonne als ein ungeheures, flam¬ 
mendes und soniit immerwährend bewegtes Lichtmccr, oder vielleicht 
noch besser gesagt: der an sich dunkle Sonnenkörper scheint von einer 
Feueratmosphäre umhüllt zu sein. Darauf oder darin erblickt man 
öfters große, schwarze Flecken, die ihre Gestalt verändern, an Umfang 
zu- und abnehmen und den Durchmesser unserer Erde sogar noch an 
Größe übertreffen. Neben diesen Sonn en fl ecken bemerkt man häusig 
wieder andere große Stellen der Sonne, die sich durch stärkeres und 
helleres Licht auszeichnen und daher Sonnenfackeln genannt wer¬ 
den. Es kommt Einem vor, als wenn die Sonnenfleckcn Oeffnungen 
in dem Lichtmecre wären, durch welche man auf den dunklen Sonnen¬ 
körper sehen könne; oder als wenn es schwarze Wolken wären, die in 
der Fcucratmosphäre herum schwämmen. Was ist nun aber eigentlich 
diese die Sonne umgebende Fcuerhüllc? Ist sic wirklich ein Feuer, 
das etwa durch Reibung oder durch immerwährende chemische Vor¬ 
gänge auf der Sonne unterhalten wird? Was sind die Sonnenflecke 
und Sonnenfackeln? Bis jetzt ist es der Wissenschaft noch nicht ge¬ 
lungen, uns eine sichere Auskunft darüber zu geben. Immer muß 
auch der Zukunft noch Etwas zu erforschen übrig bleiben. 
Die Sonncnflecke haben aber zu einer interessanten Entdeckung 
geführt. Man sieht nämlich diese Flecke meist an dem östlichen Son- 
ncnrande erscheinen und sich langsam nach dem westlichen Rande hin- 
bewegen, wo sie nach ungefähr 13 Tagen verschwinden, eben so lange 
unsichtbar bleiben und dann am östlichen Rande wieder auftauchen. 
An den Rändern zeigen sie eine längliche und schmale Gestalt, wer¬ 
den aber mehr und mehr breiter, je näher sie dem Mittelpunkte der 
Sonnenscheibe kommen. Wenn die letztere Erscheinung zugleich au 
die Kugelgestalt der Sonne erinnert, so hat man überhaupt aus jenem 
regelmäßigen Fortrücken der Sonnenflecke geschlossen, daß die Sonne 
sich um ihre Achse bewege und zwar in 25 Tagen 12 Stunden. 
Beschaffenheit der Planeten. 
Die Planeten sind, wie wir schon gesagt, Weltkörper, welche sich 
um unsere Sonne bewegen und durch deren Strahlen erleuchtet wer¬ 
den. Mit bloßen Augen sind von ihnen nur wenige sichtbar. Da 
unsere Erde ebenfalls zu den Planeten gehört, so läßt sich schon schlie¬ 
ßen, daß sie Manches mit derselben gemein haben werden. Sie haben 
z. B. eben so eine Achsenbewcgung wie die Erde und daher kann auch 
bei ihnen von Polen und Aequator re. die Rede sein. Ihre Achsen 
bilden eben auch mit den Ebenen ihrer Bahnen einen größer« oder 
kleinern Winkel, daher muß auch auf ihnen ein größerer oder ge¬ 
ringerer Wechsel der Jahres- und Tageszeiten statt finden, und auch 
verschiedene Zonen müssen sich auf ihnen bezeichnen lassen. Wie die 
Erde alles, was darauf ist, mit ihrer anziehenden Kraft festhält, eben 
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