fullscreen: Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie

Die einzelnen Staaten: Das Deutsche Reich. 
III 
an dem eigentlichen transozeanischen Verkehr nur in beschränktem 
Maße, und die wichtigsten unter ihnen — Stettin, Danzig, 
Königsberg, Lübeck, Kiel, Rostock, Flensburg, Stral- 
sund, Memel — haben ihre Bedeutung vorwiegend durch ihren 
Handel mit europäischen Ländern, und insbesondere mit den Gestade- 
ländern der Ostsee. 
§ 58. Seiner Bodengestalt nach zerfällt das Deutsche Reich in 
zwei Hauptabschnitte: das Deutsche Gebirgsland und das Deutsche 
Tiesland, ersteres etwa 40 °/o, letzteres 60 °/o der Fläche. (Vergl. 
§ 47 ff.) Am Alpensysteme hat es nur einen geringen Anteil, da 
nur die Algäuer, Bayrischen und Salzburger Alpen zum Teil nach 
Bayern fallen. Als Quellgebirge mehrerer großer deut- 
scher Ströme und als Verkehrsschranke haben die Alpen trotz- 
dem eine hohe Bedeutung für das Reich, und die Alpenpässe über 
den Brenner und Gotthard mit ihren großartigen Eisenbahnen 
bilden zwei seiner wichtigsten Ausgänge. 
Das Klima Deutschlands ist kontinentaler als das britische und 
französische, aber nicht so kontinental wie das russische. Vor allem 
sind die Winter in entsprechender Breite viel milder als in Rußland, 
die Sommer dagegen wärmer als in England und Frankreich. Die 
Winter- und Sommertemperaturen sind am höchsten in den Tälern 
des Rheins, des Neckars, der Mosel und des Mains, am niedrigsten 
am Spirding-See, in Südost-Bayern und in den Gebirgsgegenden. 
Charakteristisch sür die hohen Sommertemperaturen des Deut- 
scheu Reiches ist es, daß der Weinbau in Deutschland bis über den 
52.0 n. Bf. hinaus betrieben werden kann (bei Grünberg, Potsdam, 
Bomst). Selbst in ziemlich hohen Gebirgslagen ist die Temperatur 
geeignet für den Anbau des nordeuropäischen Obstes, der Getreide- 
gräser und anderer Feldfrüchte sowie für Waldkultur. 
An Niederschlägen empfängt Deutschland einen geringeren Be- 
trag als Britannien, aber einen reichlicheren als Rußland und Ungarn. 
Am meisten entspricht seine Niederschlagsmenge derjenigen Frankreichs. 
Die Gegensätze zwischen feuchtem Küstenland und trockenem Binnen- 
land werden dadurch ausgeglichen, daß das Binnenland Gebirgsland 
und das Küstenland Flachland ist. Die regenärmsten Gegenden 
(Schlesien, Posen, Brandenburg) empfangen die reichlichste Regen- 
menge während des Sommers, also in der Zeit, wo die
	        
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