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Westindien.
herfielen, sie alle niedermachten, und einen Negerstaat
stifteten. Weil Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo, Ta¬
bak .. . vorzugsweise aus den Colonien zu uns kommen,
so nennt man diese Gegenstände Co l o n i al w a a re n.
Pflanzungen und Handel sind die einzigen, Beschäftigun¬
gen; die Industrie ist unbedeutend, da fast alle Fabrikate
aus Europa eingeführt werden. Für die Wissenschaften,
besonders für den Schulunterricht, geschieht fast nichts.
Die Europäer und deren Abkömmlinge, viele Neger und
Indianer sind Christen, und zwar meist Katholiken.
Man theilt Westindien in drei große Inselgruppen:
die Bahamainseln, die großen Antillen und di»
kleinen Antillen.
1. Die Bahamainseln.
So heissen die nordwestlichsten Inseln Westindiens,
auch wohl die lukayischen Inseln genannt, 700 an
der Zahl, von denen nur 7 bewohnt, die meisten bloß
Klippen sind. Von Florida sind sie durch den neuen
Bahamakanal getrennt, von der südlicher liegenden
Insel Cuba durch den alten Bahamakanal. Die
nördlichen Bahamainseln liegen ausserhalb der heissen Zone,
und alle gehören den Engländern. Man zahlt nur 10,000
Jnw. Die nördlichste Insel Bah ama ist unbewohnt.
Die Insel Ne w prov i d e n ce hat 6000 Jnw. und die
Hauptstadt Fort Nassau. Die Insel Guanahani
oder S. Salvador war das erste, welches Columbus
den 12. October 1492 von America entdeckte. Bei der
langen Insel (Long Island, spr. Longeiland) ist
die große Bahamabank; die kleine Bahama-
bank ist bei der Insel Bahama.
2. Die.großen Antillen.
Diese sind 4 große Inseln: Cuba, Jamaica, Hai¬
ti und Portorico. Die beiden ersten liegen östlich
von der Hondurasbai, die beiden letzten nördlich von Co¬
lumbia, von welchem sie durch das caraibische Meer
geschieden sind.
a) Cuba die größte Insel America's, halt über 2000
Q. M., ist 280 Stunden lang, höchstens 70 Stunden
breit, von Gebirgen durchzogen, von Flüßchen trefflich
bewässert. Um die Insel sprudeln im Meere, 2—3