Amerika
107
lanischen Straße ziehen sich die Anden (eigentlich Anten d. i,
im Peruischen Kupfcrgebirgc) oder Cordillcren (d. i. im Spa¬
nischen Kettengebirge) nach N. W.; die größten Höhen der¬
selben sind unter und in der Nähe der Linie, wo der höchste
Berg Amerikas , /C h im bora sso, 90^ W. L. i° 0. 03.,
‘20,142 F. hoch ist; die Ebene von Tapia, auf der er steht,
ist 2191 Metrcs (i483 Klafter) über der Mcercsfläche erha¬
ben, also nur um ?? niedriger, als der Aetna; daher reicht
der Gipfel dieses Niescnbergs bloß 364o Mctres über diese
Bergflache weg. Zwölf dieser Berge haben die Höhe von
i4,4oo—18,000 F., sind Vulkane, und die meisten, selbst in
der heißen Zone, mit ewigem Schnee bedeckt. Auch irn 0.
dieses Gebirges sind Gebirge; in Südamerika: TschikitoS (Chi-
quitos) von den Anden aus nach dem Vorgebirge S. Roque,
zwischen den Flußgebieten des Maranhon und Plata, Guasana-
gebirge oder Mci zwischen den Gebieten des Maranhon und
Orinoco, und an der Küste des caraibischcn Meeres das Ge,
biege von Caracas; in Nordamerika das apalachische, allegany-
sche oder blaue Gebirge zwischen den Flußgebieten des Misstsippi
und St. Lorcnzflusscs, das Hudsonsbaigebirge zwischen dem
St. Lorenzfluß und der Hudsonsbai. Der Hauptrücken dieser
beiden Gebirge heißt im S. Anahuak; dann steiniges oder
grünes Gebirge. Die bekanntesten Vorgebirge sind, im
S. C. Horn, im 0. Cap St. Roque, im W. das Vorgebirge
des Prinzen Wales, im N. Eiscap. Von den Hochebenen,
den höchsten der Erde, s. oben S. 4. Die Fruchtbarkeit
ist bei der großen Ausdehnung höchst verschieden; der größte
Produktcnreichthum und die dürftigste Pflanzenwelt finden sich
in der Nähe der Linie und der Pole.
§.3. Gewässer. Die Amerika umgebenden Meere
(s. §. i.) dringen besonders auf der Ostscite in großen Bu¬
sen ins feste Land; z. B. Bassins, und Hudsonsbai ru d
mexicanischcr Busen, Busen von St. Lorenz, Massachusets-
bai, so wie im W. das Marc Vermejo oder Purpurmeer rc.
Merkwürdige Meerengen sind: die 10 M. breite Cooks -
oder Behringsftraßc, die Amerika vom nördlichen Asien trennt,
und *die magcllanischc Meerenge im S. zwischen dem festen
Lande und dem Feuerlande. Die größten Landsecn findet
man in Nordamerika; z. B. Sklavensee, Winnipegsec, der
obere, siNischigan-, Huroncn-, Eric, Ontariosee rc. Die
H a u p t fl ü.sse ^nd: in Nordamerika: der aus den gcng.n'.,
ten^eelz fließcnde^St. Lorcnzsiuß, der nach einem Laufe von
600 M. sich unter 5o° Ä., wo er den Meerbusen S.r«.Lor-enz
'bildet, ins Meer stjnzt; der Misstsippi, der 2000 engl..,M.