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Maulesel, schönes, aber wenig Rindvieh, sehr gute Schaf¬
zucht, Ziegen, Schweine von chmesischer Abkunft, Bienen-
und Seidenzucht, Wildpret, nicht sehr häufiges Geflügel,
Reichthum an Fischen, Getreide (mit Ausnahme des Hafers),
doch bedarf Portugal Getreidezufuhr aus dem Auslande, vie¬
len Wern, besonders Portwein, Rosinen, Oliven, Pomeran¬
zen, Citronen, Apfelsinen, Granatapfel, Feigen, Mandeln,
Datteln, Lorbeeren, Johannisbrod, Lorbeerkirschen, ganze
Wälder von Kastanien, und Wallnußbaumen, gemeines Obst,
ziemlich viele Waldungen mit Eichen-, Kork-, Kermeseichen,
mit Erdbeerbaumen, Terebinthen, Cypressen rc. Das Mine¬
ralreich liefert nur wenig. Eine einzige bekannte Salzquelle
ist da; desto mehr Seesalz wird mit geringer Mühe gewonnen.
Die Zahl der Einwohner beträgt etwas über 3 Millionen
Seelen. Die Portugiesische Sprache ist ein Dialect
der Spanischen. Die allein herrschende Religion ist die ka¬
tholische , und selbst die zahlreichen Juden müssen sich den äu¬
ßerlichen kirchlichen Gebrauchen unterwerfen.
Die wichtigsten Manufacturen bestehen in Tüchern, Wol¬
len-, Seiden-, Baumwollenzeugen rc. Die meiste Neigung
zeigen die Portugiesen zum Handel. Der Seehandel wird
vorzüglich mit England getrieben, welches Portugal alle seine
Bedürfnisse zuführt- Der innere Handel wird durch die im
Durchschnitt schlechten Wege erschwert.
In Portugal regiert jetzt Don Miguel, Bruder des Er-
Kaisers von Brasilien, Don Pedro. Rechtmäßige Königin von
Portugal indessen ist die Tochter Don Pedros, Donna Ma¬
ria da Gloria. Die Thronfolge ist in männlicher und weibli¬
cher Linie erblich, und der Kronprinz führt den Titel, Kron¬
prinz von Portugal und Algarvien.
Portugal wird in das Königreich Portugal im engeren
Sinne (wozu die Landschaften Estremadura, Beira,
Entre Duero e Minho, Trazos, Montes und
Alentejo gehören) und Königreich Algarvien ein¬
getheilt, wovon das letztere äußerst klein ist.
Die bemerkenswertheflen Oerter sind:
I. In dem Königreich Portugal im engeren
Sinne.
i. In der Landschaft Estremadura: Lissabon,
die Haupt- und Residenzstadt, an der Mündung des Tajo, auf meh¬
reren Hügeln, in einer romantischen Gegend, > M. lang und'/^M.