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Grade des Meridians vom Aequator gewählt, gibt seine geo- 
graphische nördliche oder südliche Breite, ie nach- 
dem er auf der südlichen oder nördlichen Halbkugel liegt. Die 
Entfernung eines Ortes von dem ersten Meridian gegen O. 
oder W. heißt geographische Lange. 
Mit dem Aequator gibt es noch einige Cirkellinien um die 
Erde, die in gleicher Entfernung von demselben gezogen wer¬ 
den , und die man deßhalb Parallelkreise nennt. Die bemer- 
kenswerthesten davon sind die zwei Wendecirkel oder W e n- 
dekreise. Diese sind 23° 30' auf der nördlichen und südli¬ 
chen Habkugel vom Aequator entfernt. Wenn die Sonne in 
den nördlichen Wendekreis (Wendekreis des Krebses) 
tritt, so haben wir Somineranfang, und wenn sie in den süd¬ 
lichen (Wendekreis d e s S t eü n b o ck s) tritt, so haben 
wir Winteranfang. 
Die beiden Parallelkreise, die 23° 30' von den Polen 
entfernt sind, heißen Polarkreise. Der Strich Landes 
zwischen dem Aequator und den beiden Wendekreisen wird die 
heiße Zone, jene zwischen den Wende- und Polarkreisen, 
die gemäßigten Zonen, und die von den Polarkreisen 
bis zu den Polen, die kalten Zonen genannt.' 
Die Gestirne, welche sich in der Nähe der Bahn, welche 
die Sonne zu durchlaufen scheint, befinden, werden in zwölf 
Sternbilder oder himmlische Zeichen eingetheilt, in deren je¬ 
den sich die Sonne ein ganzes Monat aufhält. Diese Stern¬ 
bilder heißen, gegen Norden : Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, 
Löwe, Jungfrau; gegen Süden: Waage, Scorpion. Schütze, 
Steinbock, Wassermann, Fische. 
Puncte, wo die Ekliptik den Aequator durchschneidet, nennt 
man Aequinoctialpuncte, Wenn die Sonne über diesen Puncten 
steht, so haben wir Tag- und Nachtgleiche, oder Frühling An¬ 
fang den 22. März, und Herbstanfang den 22. Sept. Wenn 
die Sonne die Wendekreise berührt, so scheint sie einige Tage 
still zu stehen, und dieses sind in der Ekliptik die S o l st i t i a l- 
pu ncte. Den 22. Juni ist dann der längste Tag oder Som¬ 
meranfang , und den 22. Dec. der kürzeste Tag oder Winter¬ 
anfang. Die schiefe Bahn der Ekliptik bringt auch noch die Ver¬ 
schiedenheit im Auf- und Untergänge der Sonne hervor. Man 
rhellt daher die ganze Erde in 3o mathematische Klimata. Das 
erste auf dem Aequator hat beständig gleiche Tage und Nächte, die 
folgenden bis zum 24. verlängern ihren längsten jedesmal um 
eine halbe Stunde^ und die letzten 6 jedesmal um ein ganzes