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renhuter einen eigenen Prediger (zu Norden). 1500—1600
Stadt- und Landgeistliche versehen das Amt der Seelsorge.
Außer dem jüdischen Landrabbinate zu Hannover gibt es noch
drei Landrabbiner, zu Hildesheim, Stade und Emden.
Für das Bildungswesen sorgen 4000 Volksschulen, 13
Progymnasien und höhere Bürgerschulen, die polytechnische
Schule zu Hannover^ mehrere Handelsschulen, l7 Gymnasien
und die Universität zu Göttingen. Es bestehen fünf Schul¬
lehrerseminare, worunter ein jüdisches, zwei Predigerseminare,
eine Berg- und Forstschule (in Münden), drei Navigations¬
schulen (Emden, Papenburg, Timmel), eine chirurgische
Schule, zwei Thierarzneischulen, eine Militairakademie und
eine Blindenanstalt zu Hannover und eine Taubstummenanstalt
zu Hildesheim. Außerdem giebt es viele gelehrte Vereine und
Gesellschaften.
An milden Stiftungen und Wohlthätigkeitsanstalten sind
vorhanden: verschiedene Mannsstifter und Klöster, deren Auf¬
hebung zum Theil beschlossen ist; 18 Damenstister, 34 Armen¬
kollegien, l3 Waisenhäuser und 120 verschiedene Hospitäler
und Armenhäuser.
Die gesummten Ausgaben und Einnahmen des König¬
reichs wurden für das Jahr 18|£ veranschlagt:
die Ausgaben auf 7,704,793 Thlr.
die Einnahmen auf 7,535,853 ,,
woraus sich ein Ausfall von 168,94«) Thlr.
ergibt, welcher gegen das Vorjahr um 115,803 Thlr. geringer
ist und seine Ursache in den mancherlei Veränderungen hat,
welche in den letzten Jahren in Gerichtswesen und Verwal¬
tung getroffen werden mußten.
Die gesummten Staatsschulden belaufen sich auf29,861,808
Thlr., wovon 12,352,670 Thlr. auf die Eisenbahnen kommen.
Die letztere Summe ist einer fortwährenden Tilgung durch
die Überschüsse des Eisenbahnbetriebs, aber zugleich einer
neuen Vermehrung durch die Anlage neuer Eisenbahnen unter¬
worfen; der übrig bleibende Rest der wirklichen Staatsschulden
zerfällt abermals in Schulden, welche die verschiedenen Kassen
unter sich haben, und in wirkliche Schulden, so daß es bei
dem Wechsel, den die Ablösungen und Entäußerungen von
Dominialgütern erzeugen, schwer hält, eine Summe aufzu¬
stellen, welche die Schulden rein und klar ergäbe.