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(Jwerdöng), um Nruenburgersee, 3500 E., Pestalozzi's Lehranstalt bis
1825. — Gransee, 900 <£., berühmter Sieg der Schweizer 1476.
e) Die 4 jüngsten Kantone.
22. Wallis (78,4 (UM., 82,000 E., Kont. 2241 M.), seit
1814. Großer St. Bernhard (Passe), Simplon (Straße 1801 ange¬
legt). Rhonethal mit üppigem Pflanzenwuchs. Die Bewohner in steter
Zwietracht. Oberwalliser deutsche Hirten, Unterwalliser romanische Land¬
bauern. Katholische Religion vorherrschend. — Sion oder Sitten,
am Rhone, 2500 E. — Die Bäder von Leuk. — Martinach.
23. Neuenburg (13,2 □«*»., 70.800 E., Kont. 1662 M ), ganz
im Jura, früher dem Könige von Preußen Unterthan, aber seit 1848
unabhängiges Glied der Eidgenossenschaft. Weinbau, Knnstfleiß (Uhren,
Spitzen). Protestantische Bevölkerung. — Neuenburg oder Neuf-
chatel, am See gl. N., 7000 E., vortreffliche Lehranstalten, lebhafter
Handel. Fabriken. — Chaud de Fonds (Schoh dö Fong), berühmte
Uhrenfabriken, 8000 E.
24. Genf (4,3 OM.. 64,000 E.. Kont. 1405 M.), im Jura-
Alpen-Winkel. Der Boden ist hügelig und fruchtbar. Das milde Klima
gestattet beträchtlichen Obst- und Weinbau. Kunstfleiß (Uhrfabriken,
Goldarbeiten). Die Einw. größtentheils (f) protestantisch. — Genf,
am Ausflusse der Rhone aus dem Sec, in herrlicher Lage, 35,000 E.,
die Volk- und gewerbreichste Stadt der Schweiz, Geburtsort vieler be¬
rühmter Männer, wie Rousseau, Bonnet, Necker.
25. Basellandschaft (7M (IM.. 48,000 E.), hat sich 1832 von
der Stadt getrennt. — Liestall, 2200 E.
Italien.
Italien wird gegen Norden und Nordosten von den Alpen, die es
von Frankreich, der Schweiz und Deutschland trennen, auf den andern
Seiten aber vom mittelländischen und adriatifchen Meere eingeschlossen.
Der Flächeninhalt beträgt etwa 4705,^ ()M. und die Volksmenge
17,417,000. Die italienische Sprache, eine Tochter der lateinischen,
wird in manchen Dialecten gesprochen, unter denen der Toskanische für
den wohlklingendsten gilt. Die herrschende Religion ist die katholische.
Die Italiener, im Allgemeinen durch Schönheit des Körperbaus und
Lebhaftigkeit des Gesichtausdrucks und des Geberdenspicls ausgezeichnet,
sind kunstliebend, heiter, mäßig, oft sehr sparsam, doch auch vergnügungs¬
süchtig, aufbrausend, zur Eifersucht geneigt, rachgierig. Bettelei,' Raub
und Mord (Banditen) sind häufig. Während viele sich in Malerei,
Musik und andern Künsten auszeichnen, leben ganze Volksklassen in
Unwissenheit und Aberglauben. Nur im österreichischen Italien, in Tos¬
kana und Lucca geschieht etwas für den Volksunterricht. Der Mont¬
blanc, der höchste Berg in Europa, 14,760' hoch, ist hier. Die Apen¬
ninen ziehen mitten durch ganz Italien und der höchste Gipfel derselben,