Full text: Lehrbuch der Geographie

143 
(Jwerdöng), um Nruenburgersee, 3500 E., Pestalozzi's Lehranstalt bis 
1825. — Gransee, 900 <£., berühmter Sieg der Schweizer 1476. 
e) Die 4 jüngsten Kantone. 
22. Wallis (78,4 (UM., 82,000 E., Kont. 2241 M.), seit 
1814. Großer St. Bernhard (Passe), Simplon (Straße 1801 ange¬ 
legt). Rhonethal mit üppigem Pflanzenwuchs. Die Bewohner in steter 
Zwietracht. Oberwalliser deutsche Hirten, Unterwalliser romanische Land¬ 
bauern. Katholische Religion vorherrschend. — Sion oder Sitten, 
am Rhone, 2500 E. — Die Bäder von Leuk. — Martinach. 
23. Neuenburg (13,2 □«*»., 70.800 E., Kont. 1662 M ), ganz 
im Jura, früher dem Könige von Preußen Unterthan, aber seit 1848 
unabhängiges Glied der Eidgenossenschaft. Weinbau, Knnstfleiß (Uhren, 
Spitzen). Protestantische Bevölkerung. — Neuenburg oder Neuf- 
chatel, am See gl. N., 7000 E., vortreffliche Lehranstalten, lebhafter 
Handel. Fabriken. — Chaud de Fonds (Schoh dö Fong), berühmte 
Uhrenfabriken, 8000 E. 
24. Genf (4,3 OM.. 64,000 E.. Kont. 1405 M.), im Jura- 
Alpen-Winkel. Der Boden ist hügelig und fruchtbar. Das milde Klima 
gestattet beträchtlichen Obst- und Weinbau. Kunstfleiß (Uhrfabriken, 
Goldarbeiten). Die Einw. größtentheils (f) protestantisch. — Genf, 
am Ausflusse der Rhone aus dem Sec, in herrlicher Lage, 35,000 E., 
die Volk- und gewerbreichste Stadt der Schweiz, Geburtsort vieler be¬ 
rühmter Männer, wie Rousseau, Bonnet, Necker. 
25. Basellandschaft (7M (IM.. 48,000 E.), hat sich 1832 von 
der Stadt getrennt. — Liestall, 2200 E. 
Italien. 
Italien wird gegen Norden und Nordosten von den Alpen, die es 
von Frankreich, der Schweiz und Deutschland trennen, auf den andern 
Seiten aber vom mittelländischen und adriatifchen Meere eingeschlossen. 
Der Flächeninhalt beträgt etwa 4705,^ ()M. und die Volksmenge 
17,417,000. Die italienische Sprache, eine Tochter der lateinischen, 
wird in manchen Dialecten gesprochen, unter denen der Toskanische für 
den wohlklingendsten gilt. Die herrschende Religion ist die katholische. 
Die Italiener, im Allgemeinen durch Schönheit des Körperbaus und 
Lebhaftigkeit des Gesichtausdrucks und des Geberdenspicls ausgezeichnet, 
sind kunstliebend, heiter, mäßig, oft sehr sparsam, doch auch vergnügungs¬ 
süchtig, aufbrausend, zur Eifersucht geneigt, rachgierig. Bettelei,' Raub 
und Mord (Banditen) sind häufig. Während viele sich in Malerei, 
Musik und andern Künsten auszeichnen, leben ganze Volksklassen in 
Unwissenheit und Aberglauben. Nur im österreichischen Italien, in Tos¬ 
kana und Lucca geschieht etwas für den Volksunterricht. Der Mont¬ 
blanc, der höchste Berg in Europa, 14,760' hoch, ist hier. Die Apen¬ 
ninen ziehen mitten durch ganz Italien und der höchste Gipfel derselben,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.