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Außer der Kordillerenkette liegen auf der Ostseite des Erdthcils
mehrere Gebirgsgruppen, unter sich und mit dem Hauptgebirge meist ohne
Zusammenhang.
In Südamerika:
Das brasilische Gebirge besteht aus 3 parellelen Mittelgebirgs-
ketten, zwischen denen 1000—2000' hohe Thallandschaften liegen; der
höchste Gipfel Ztacolumi 5800' hoch.
Guyanas Bergland liegt zwischen den Mündungsländern des
Marcino» und des Orinoco. Der höchste Gipfel, der Pik Duida,
ist 7800' hoch.
Das Küstengebirge in Venezuela, das sich an einen Zweig
der Kordilleren anschließt. Die Silla de Caracas, 8100' hoch,
der höchste Gipfel.
Die Sierra Nevada de Santa Marta, zwischen der Mün¬
dung des Magdalenenflusses und des Maracaibosee's, mit 18,000'
hohen Zackengipfeln.
In Nordamerika.
Die Alleghani- (ÄUighehni-) oder Apalachen- (Apalütschen-)
Gebirge, zwischen dem Ohio und dem atlantischen Ocean ausgebreitet,
bestehen aus zwei Hauptketten, der Ostkette oder den Alleghani im engern
Sinne und der Westkette oder den Kumberlandsbergen. Der höchste
Gipfel, der Washington-Berg, ist 6240' hoch.
Die Gebirgszüge in Kanada steigen höher auf als die
Alleghani. Die grönländischen Gebirge an der Westküste sind
noch wenig bekannt.
Außerordentlicher noch als die Gebirgsbildung Amerikas ist seine
Thal-- und Ebenenbildung; sie ist hier die überwiegende Bodenge¬
staltung, so daß l des Ganzen den Ebenen gehört. Größere Ebenen
als hier finden sich auf Erden nicht.
Die ?(yì= 5JÌactenjiccbenc gleicht
Europa an Größe — 150,000 sZM.
Die Maranonebene unter dem Aequator — 146,000 „
Die Orinocoebene — 16,000 „
Die Ebene des Rio de la Piata — 76,000 „
Den riesigen Ebenen Amerikas und seiner Kordillerenkette entsprechen
seine Gewässer (Flüsse und Seen), die mächtigsten auf Erden. Durch
die Art der Bodengestaltung dieses Erdtheils können nur wenige bedeutende
Küstenflüsse (Colorado, Columbia) zum stillen Ocean, wenige (Mackenzie,
Kupferminenfluß) zum Polarmeer strömen; die Hauptflüssc müssen über
die großen Ostlandschasten dem atlantischen Meere zufließen.