Full text: Grundzüge der Erdbeschreibung

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§• 3. 
Grenzen. 
Die Grenzen eines Landes angeben, beißt: diejenigen 
Länder oder Landestheile und Meere oder Meerestheile nennen, 
welche nach allen Richtungen hin das zu bestimmende Land 
einschließen. Es sind diese Grenzen eines Landes entweder 
natürliche oder politische. Die natürlichen Grenzen 
werden gebildet durch Gebirge, Flüsse oder Meere; sie sind 
unveränderlich; die politischen Grenzen werden durch die Ver¬ 
träge der Völker bestimmt, und sind daher dem Wechsel 
unterworfen; zuweilen fallen sie mit den natürlichen Grenzen 
zusammen, oft jedoch weichen sie von denselben ab. 
8. 4. 
Größe. 
Die Größe eines Landes kann nach einem doppelten 
Maaßstabe gemessen werden; einmal kann man nämlich unter 
Größe nur den F lä ch e n-I nh a l t desselben verstehen, und 
dann ist das Maaß für das zu bestimmende Land die Qua¬ 
drat-Meile, d. h. ein gleichseitiges, rechtwinkliges Viereck, 
dessen Seite eine Meile lang ist; ein anderes Maaß für die 
Größe eines Landes ist die Zahl seiner Bewohner. 
Vergleichen wir diese Zahl mit der, welche uns den Flächen- 
Inhalt eines Landes augiebt, so gelangen wir dadurch zu 
der Vorstellung von der Volks- oder Bevölkerungs¬ 
Dichtigkeit des Landes. Am übersichtlichsten wird uns 
dieselbe, wenn wir aufsuchen, wie viele Bewohner auf die 
Einheit, nach welcher wir den Flächenraum angegeben haben, 
d. h. auf die Quadrat-Meile kommen. Wie geschieht das? 
§. 5. 
Oberfläche. 
Die Oberfläche der ganzen Erde besteht aus einer 
festen und aus einer flüssigen Masse; jene nennt man Land, 
diese Wasser; das Verhältniß jenes zu diesem ist etwa das 
wie 1 zu 3; genauer angegeben kommen auf die Landfläche 
2,424,000 Q.-Meilen, auf die Wasserfläche 6,856,000 Q.- 
Meilen, also auf die ganze Erdfläche 9,280,000 Q.-Meilen. 
Betrachten wir zuerst das Land näher, so sehen wir, wie 
auf der Oberfläche desselben Erhöhungen und Vertie¬ 
fungen mit einander abwechseln. Man mißt die Erhöhun¬
	        
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