Metadata: Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums

106 
viele Schiffe. Vollständig dagegen war der Seesieg des Dui- 
lins bei Mylä (260 v. Chr.), wo 100 römische Schiffe gegen 
150 karthagische fochten. Die Römer enterten, nahmen 50 
Schiffe, entsetzten Segesta, und Dnilius führte in Rom einen 
Seetriumph auf. Zugleich erhielt er auch das Vorrecht, abends, 
wenn er von einem Gastmahl heimkehrte, sich von einem Fackel¬ 
träger leuchten und von einem Flötenspieler begleiten zu lassen. 
Auch stellte man zum Andenken die columna rostrata (Säule 
mit den Schiffsschnäbeln) auf. Vielleicht war sie ehern und 
aus eroberten Schiffsschnäbeln gegossen mit einer Inschrift über 
gewonnenen Sieg und Beute. Sie ward später durch eine 
Säule mit ehernen Schiffsschnäbeln ersetzt und aus griechischem 
Marmor verfertigt und neben der Rednerbühne aus dem Markte 
ausgestellt. Zur Zeit des Kaisers Tiberius spaltete sie ein Blitz, 
doch Germaniens stellte sie wieder her samt der Inschrift in 
alter Orthographie. 
Nun halten die Römer großen Mut, griffen Sardinien an, 
machten Eroberungen in Sicilien, wo die Karthager noch drei 
Jahre lang die Nordküste von Lilybänm bis Mylä inne hatten. 
Dann faßten sie den Plan, den Krieg nach Afrika zu versetzen, 
um ihn mit einem Schlage zu endigen, bauten daher eine sehr 
große Flotte von 330 Schiffen, was nun auch die Karthager 
thaten, indem sie 350 Schiffe ausrüsteten. Die Römer schifften 
140 000 Mann ein, darunter 40 000 Mann Landungstruppen, 
und benutzten noch besondere Schiffe für die Reiterei und Pferde. 
Bei Agrigent trafen die Flotten aufeinander. Die Römer 
hatten ihre Flotte in vier Geschwader geteilt, von denen jedes 
eine Legion, die Bundesgenossen und Transportschiffe trug. 
Die beiden ersten Geschwader segelten so, datz sie zwei Seiten 
eines Dreiecks, und ein drittes Geschwader die Grundlinie des 
Dreiecks bildeten. Die beiden Admiralschiffe fuhren vorn neben¬ 
einander, schräg mit den Schnäbeln gegen die See. Das dritte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.