fullscreen: Bayerisches Realienbuch

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6. Entdeckungen. 
1. Entdeckungen der Portugiesen. Im Mittelalter wurden die kostbaren Er— 
zeugnisse Indiens durch Karawanen über Ägypten oder Syrien in einen Hafen 
des Mittelländischen Meeres gebracht, um dann weiter nach Europa geführt zu 
werden. Nachdem die Türken Konstantinopel (1453) erobert hatten, hörte der Handel 
zwischen Abend- und Morgenland fast ganz auf, weil die Handelswege zu unsicher 
wurden und der Kaufmann hohe Zölle bezahlen mußte. Man suchte darum einen 
Seeweg nach Indien. Mit Hilfe des Kompasses, der um das Jahr 1300 von 
einem Italiener erfunden worden war, konnten sich die Schiffer nun auch weiter 
in das offene Meer wagen. Die Portugiesen wollten Afrika umsegeln, um so Indien 
zu erreichen. Bartholo— 
mäus Diaz kam 1486 bis 
zur Südspitze Afrikas, dem 
Kap der Guten Hoffnung. 
Erst Vasco de Gama 
landete 1498 wirklich in 
Indien. Ein anderer Por— 
tugiese wurde auf seiner 
Fahrt nach Osten vom 
Sturme verschlagen und 
entdeckte die Küste von 
Brasilien. 
2. Entdeckung der Spa⸗ 
nier. a) Christoph Ko— 
lumbus. Der Seefahrer 
Christoph Kolumbus be— 
schäftigte sich auch mit dem 
Gedanken, einen Seeweg 
nach Indien zu entdecken. 
Er sagte: „Da die Erde 
eine Kugel ist und Indien 
östlich liegt, so muß man 
auch dorthin gelangen kön— 
nen, wenn man immer 
westlich segelt.“ 
Kolumbus war nicht 
weit von Genua geboren. 
Als Knabe mußte er sei— 
nem Vater am Webstuhle 
behilflich sein; in den Frei⸗ Kolumbus. 
stunden las er begierig Rei⸗ Gemälde von K. Piloty. Vreee eerlas von Franz Hanfstaengl 
sebeschreibungen und ähn— 
liche Bücher. Dadurch erwachte in ihm eine große Sehnsucht nach fernen Ländern. 
Kaum 14 Jahre alt, ging er zur See. Einmal geriet das Schiff, auf dem er 
sich befand, in Brand. Als keine Rettung mehr möglich war, sprang er mutig ins
	        
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