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Art und Weise des Metatnorphisinus. 
kein Glanze. — Mit dem Talkschiefer verbunden, oft aber auch 
selbständig, tritt der Chloritschiefer in berggrüner bis 
schwärzlich grüner Farbe auf. — In Verbindung mit dem Chlorit¬ 
schiefer erscheint auch der Serpentin und Serpentinschiefer. 
3. Der Gneiss ist ein krystallinisch - schief riges Gemenge 
aus Quarz, Feldspath und Glimmer. Der Quarz, welcher eine 
giaue Paihe hat, erscheint theils in der Form von Körnern, 
theils innigst mit dem Feldspath verwachsen. Der Glimmer 
bildet zum Theil einzelne parallel liegende Blättchen, zum Theil 
zusammenhängende Lagen, welche mit körnigen Lagen von Feld¬ 
spath und Quarz wechseln. Auch werden öfter grössere Feld— 
spathkrystalle vom Glimmer umschlossen. Die Farbe des letz¬ 
teren ist schwarz, braun oder grau.' Der Gneiss geht über in 
Granit und Glimmerschiefer, und erscheint überhaupt häufig in 
Begleitung des ersteren. 
Die Verbreitung dieser Felsart ist gleichfalls sehr gross; 
sie bildet theils einzelne Berge mit runden Bücken, theils lang 
ausgedehnle wellenförmige Bergzüge von verschiedener Grösse. 
Viele Preisen, zackige und spitzige Gipfel bemerkt man bei ihr 
nicht, sondern meist nur flache Kuppen. 
88. Art und Weise des Metamorphismus. 
Die in voriger Nr. unter C. aufgezählten Schiefergesteine 
wechseln einerseits mit Petrefakten führenden Lagern von Kalk 
und Thonschiefer, während sie anderseits häufig von Granit 
oder einem anderen plutonischen Massengestein begleitet sind. 
Da man an vielen Stellen wahrnahm, dass der Thonschiefer un¬ 
mittelbar in den Glimmerschiefer übergeht, ohne d.iss dabei eine 
Veränderung in dem Streichen oder Fallen der Schichten statt- 
findet, so kam man auf die Vermuthung, dass der Glimmer¬ 
schiefer ein durch Hitze modificirter Thonschiefer sei. Man 
dachte, die Kieselerde und Thonerde, welche beide im Thon¬ 
schiefer enthalten sind, könnten sich durch Einwirkung einer 
Glüh- und Schmelzhitze zu Glimmer verbunden haben. Der 
Thonschiefer, welcher in der That schichtenweise unter dem 
Wasser niedergeschlagen wurde, lieferte hiernach das Material 
zur Bildung des Glimmerschiefers, der die Schichtung des erste¬ 
ren beibehielt. Durch die Hitze gerieth der Thonschiefer in 
einen zähflüssigen Zustand, welcher den Atomen gestaltete, zu
	        
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