Full text: Die mathematische Geographie, die physische und politische Geographie von Europa, Deutschland, Asien, Afrika, Amerika und Australien (Bd. 1)

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nannt, die sich an den Quellen der Petschora vom Ural löst, 
als breiter, kiesiger, mit Granitblöcken bedeckter und bewaldeter 
Höhenzug westlich fortsetzt und im Wal dai- und Wolchonski- 
Walde au den Quellen der großen russischen Ströme 
die Höhe von 1200' erreicht, sich daun südwestlich biegend, nahe 
den Küsten der Ostsee bis in die Nordspitze Jütlands fortzieht 
und hier die liebliche und an Seen, wohlhabenden Ortschaften 
reiche Hügellaudschaft Schleswigs bildet, die durch die ticfein- 
schneidenden Meerbusen noch höhere Reize empfängt. Die andere 
Landhöhe ist die ur al isch- karpathi sche. Sie zweigt sich an 
der Samara und Unterwolga vom Ural westlich ab, zieht als 
breiter grasreicher Grauitrücken auf die Karpathen zu, bildet 
das Gebirge der Lysa Gora 2000', setzt bis zur Oder und Elbe 
fort und endigt in der Lüneburger Haide. Von beiden Land¬ 
rücken ist nur der nördliche eine Wasserscheide zwischen dem nörd¬ 
lichen Eismeer, schwarzen Meer und Ostsee, bis er von der Düna, 
Niemen, Weichsel und Oder durchbrochen wird. Der südliche 
dagegen wird nicht nur von Elbe und Oder zerschnitten, sondern 
auch von den südrussischen Strömen, Don, Dniepr, Duiestr durch¬ 
furcht, nachdem die Ströme eine östliche Abweichung erlitten ha¬ 
ben. Die Flußbetten derselben sind felsig, der Lauf der Ströme 
durch Katarakten und Stromschnellen gehemmt. 
3. Die milde, Oel lind Wein erzeugende französische Tief¬ 
ebene vom Rhein bis zu den Pyrenäen. 
Das Hochland Europas verhält sich zum Tieflande, 
wie 1 : 2{. 
§. 82. Die Gebirge der Halbinseln «3). 
l. Die Halbinsel Kola und Finnland bilden eine fel¬ 
sige, von zahlreichen Seen durchbrochene Hochebene, deren Rän¬ 
der nach S. und W. mit grotesken Granitklippen ins Meer ab¬ 
fallen. Das Land wird von Hügeln und Thälern durchzogen und 
erhebt sich zuweilen zu kleinen Gebirgsketten, von denen eine 
im Norden von Maauselke eine Höhe von 4000' erreicht. Wäh¬ 
rend mehrere der finnischen Felsenplatten mit Fichtenwäldern be¬ 
deckt sind, ist die Oberfläche Kolas zwar ebenso reich an Seen, 
aber nur mit Moos überzogen und mit erratischen Blöcken von 
rothem Granit, die schon in Finnland dem Ackerbau große Hin¬ 
dernisse bereiten, wie übersät.
	        
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