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Uebersicht. Senkrechte Gliederung. Gewässer.
§. 214.
Die senkrechte Gliederung.
1. Die senkrechte Gliederung von Afrika ist sehr einförmig. Sie bietet keine
vielfache Abwechslung von Hoch und Nieder dar. Die Hochländer, Berglän-
der und Flachländer treten massenhaft aus.
2. Afrika zerfällt nach seiner senkrechten Gliederung in 12 Haupttheile. —
1. Das Hochland von Südafrika mit dem Hochlande von Abessinien und den
Hochflächen von Ostnigritien. Schneeberge Ki l im and, chnr o und Kenia
20,000'? h. — 2. Das Gebirgsland von Oberguinea und Senegambien und die Hoch¬
ebenen von Westnigritien. Ueber 6,000' hohe Berge. — 3. Die Hochebene der Wüste
Saharä i,200‘ bis 2,000' h. — 4. Das 1,200' bis 2,000' h. Flachland Nubiens
mit Bergen von 4,400' bis 7,000' Hohe. — 4. Das 1,000' bis 2,000' h. Flachland
Aegyptens mit Bergen von 4.500' bis 5,800' Höhe. — 6. Das Bergland von
Barka 1,800' h. — 7. Äas Hochland der Berberei. Milt,inberg 10,700'. —
8. Die Tiefebenen an der Ostküste des Hochlandes von Südafrika. — 9. Die
Tiefebenen an der Westküste des Hochlandes von Südafrika. — 10. Der flache
Küstensaum von Oberguinea. — 11. Das Tiefland Senegambien. — 12. Die Tief¬
ebene von Unter-Aegypten oder das Delta.
3. Die Inseln Afrikas sind meist hoch »nd vulkanischer Natur.
tz. 215.
Die Gewässer.
1. Sehr viele große oceanische Ströme. — I. Gebiet des indischen
Oceans. 1. Der König Georgs-Fluß. 2. Der ZambZsi. 3. Der Luwuma. 4.
Der Lufidschi. 5. Der Dschub. — II. Gebiet des mittelländischen Meeres.
1. Der Nil. Weißer und blauer Nil. — III. Gebiet des atlantischen
Oceans. 1. Der Senegal. 2. Der Gambia. 3. Der Niger. 4. Der Zaire.
5. Der Cnenza. 6. Der Cuanene. 7. Der Garip.
2. Viele große kontinentale Ströme. — I. Gebiet des Ngami Sees.
Der Teoge. — II. Gebiet des Njassi-Sees. Der Zambezi. — III. Gebiet
des Tsüd-Sees. 1. Der Schary. 2. Der KomadngU von Bornu. — IV. Gebiet
des Fittrs-Sees. Der Batha.— V. Gebiet des Sebcha-Sees. Der Guir.
3. Afrika ist ungemein reich an großen Strömen und vielen kleineren Küsten-
flüffen. Die meisten Ströme sind jedoch ihren Quellen und ihrem Laufe nach fast
ganz unbekannt.
L. Die meisten und größten Wassersysteme trifft man im Hochlande von
Südafrika, in Oberguinea, in Senegambien und in Nigritien. Die
Flüsse des Bertzlandes der Berberei sind Küstenfliisfe. Die Saharn ist ein
Land ohne Ströme, das die einmündenden Wasser begierig aufsaugt.
3. Die Gestalt der Strommündungen ist sehr verschieden. Man trifft eben
so häufig große Delta's, als weile Flußmündungen. Das berühmteste Delta ist
das des hochgefeierten, aber rätselhaften Nils.
6. In den trockenen Ebenen des Kontinents zeigt sich häufig die merkwürdige
Erscheinung, daß die Flüsse nach kurzem Laufe völlig verschwinden und erst in
einiger Entfernung wieder zum Vorschein kommen, so daß sie ihren Lauf unter¬
irdisch fortgesetzt haben müssen. Dieß Verschwinden der fließenden Wasser hat
in Verbindung mit dem raschen Verschwinden der atmosphärischen Wasser von der
Oberfläche des Bodens zur Bildung großer unterirdischer Wasseransammlungen Ver¬
anlagung gegeben, die einem großen Theile der ebenen Gegenden des Kontinents ge¬
mein zu sein scheinen, aber erst in den zu Algier und Tunis gehörenden Stellen der
Saharn genauer erkannt worden sind. Das freiwillige Emportreten dieser unterirdi¬
schen Wafiermassen an zahlreichen, beckenförmig vertieften Stellen der Oberfläche macht
eine Menge einzelner Kullurstellen möglich, welche in der Saharll am frühesten be¬
kannt waren und hier seit alten Zeiten Oasen genannt werden.
. ^ _7» Viele große und kleine Süß - und Salzwasserseen. — I. Süßwasserseen.
1. Ng^mi-See. 2,650'h. 2. Njassi-See. 500?QM.gr. 3. Dembea- oberTsana-