180 Norwegen und Schweden.
Uebrigen dem Pulk sehr ähnlich ist, und gleichfalls aus
Birkenholz gemacht wird. Die dritte Art ist der Pack—
schlitten, gleichfalls offen und in Kahnform, aber viel
größer, 8 bis 9 F. lang, und verhältnißmäßig breiter. In
diesem werden Handelssachen und andere Packwaaren ver—
fahren.
Vor jeden Schlitten wird nur ein Rennthier gespannt;
da aber die vor die Packschlitten gespannten Thiere ge—
hindert werden, mit den vordersten leichteren Schlitten
gleichen Schritt zu halten, so bekommen sie eigene Auf—
seher, welche voranfahren in leichten, offenen Schlitten,
indem jedes der nachfolgenden Thiere an dem vorhergehen—
den Schlitten befestigt wird. Ein Zug von fuünf so an⸗
einander befestigter Schlitten heißt Raid (Reihe).
Die Rennthiere werden schon im zweiten Jahre ge—
wöhnt, den Schlitten zu ziehen, sind aber keineswegs die
ruhigen, gelehrigen Thiere, die man sich vorstellt. Der Lapp—
länder aber weiß sie zu behandeln. Wird das Thier wider—
spenstig, so fährt er von dem gebahnten Wege ab, mitten
in den Schnee hinein, und macht es bald müde und zahm,
so daß es sehr gehorsam auf die bequeme Straße zurückkehrt.
Das Geschirr der Rennthiere besteht aus einer Halfter
von Rennthierfell, welche rund um den Hals geht; unten
an demselben sind zwei Stück ausgestopften Leders von
eirunder Form, welche zwischen den Beinen des Thieres
hängen, und an welche der Zugriemen befestigt ist, dessen
Ende sich um die Beine schlingt, unter dem Leibe hindurch
geht, und durch ein kleines Querholz in einem eisernen
Ringe an den Vordertheil des Schlittens befestigt wird.
Rund um den Leib des Thieres ist ein breiter Bauchgurt
von gefärbtem Tuche, durch welchen der Zugriemen ge—
zogen ist, damit er sich nicht in den Beinen des Thieres
verwickelt. Um den Hals ist eine Art Halsbinde von
weißem Tuche geschlungen, woran eine Glocke hängt, deren
Klang die Partie zusammenhält. Das Kopfende des Zügels